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DOI: 10.1055/s-0028-1144412
Die Heilung der hysterischen Erscheinungen in Wachsuggestion
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
14. Juli 2009 (online)

Zusammenfassung
Von den 137 Lazarettaufnahmen sind vier nicht behandelt; einer wegen Schußdurchtrennung des N. ulnaris, einer, weil er von seiner Frau sogleich in die Heimat abgeholt wurde, ohne daß ich es verhindern konnte, einer wegen hochgradiger psychischer Veränderungen. Beim vierten Falle bestand neben hysterischem Zittern des rechten Armes eine vollständige organische Lähmung beider Beine; ersteres stand sofort, die letztere blieb natürlich unbeeinflußt. Mit der von mir geübten Methode gelingt es also auch, organische Störungen aus den funktionellen durch Entfernung der letzteren herauszuschälen, und zwar nach den bisherigen Ergebnissen mit Sicherheit.
Die übrig bleibenden 133 Fälle sind sämtlich mit Erfolg behandelt worden. Ich darf also nach den bisherigen Erfahrungen, indem ich vorsichtshalber einzelne Mißerfolge für die Zukunft bereits mit einrechne und indem ich annehme, daß die Kollegen, die bei mir die Methode sich angesehen haben, vielleicht nicht ganz 100 % Erfolge haben, sagen: Man kann mit einer gut überlegten und ausgebauten Methode der Wachsuggestion, bestehend in Wort-, in Verbindung mit geeigneter Objektsuggestion, in sicher annähernd 100% der Fälle die groben hysterischen Erscheinungen beseitigen; die Reflexlähmungen sind für sie nicht unzugängig. Man kann es ohne erhebliche Belästigung der Leute, ohne sie widerspenstig und renitent zu machen, man kann an sämtliche Hysteriker, auch die schwersten, herankommen. Man kann also der Hypnose und der Starkstrommethode entraten, ein Vorzug, den ich wohl nicht besonders hervorzuheben brauche. Meist erfolgen die Heilungen im Augenblick.