Dtsch Med Wochenschr 1928; 54(45): 1882-1883
DOI: 10.1055/s-0028-1165737
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage der Karzinomentstehung aus einem Magenulkus

Karl v. Ferstel - Assistent
  • Aus der Chirurgischen Abteilung des St. Hildegard-Krankenhauses in Berlin. (Direktor: Priv.-Doz. Dr. B. O. Pribram.)
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Publication Date:
18 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei einem Patienten, der jahrelang an Ulkusbeschwerden litt, der bei der Untersuchung einen großen dilatierten Magen und Pylorusstenose zeigte, wurde bei der Operation ein pylorisches Ulkus mit Pylorusstenose gefunden und deswegen eine Gastroenterostomie angelegt. Nach 5 Jahren vollständigen Wohlbefindens mit einer Gewichtszunahme von 50 kg Auftreten von Beschwerden und schnelle Entwicklung eines Karzinoms an genau der gleichen Stelle, wo vor 5 Jahren das Ulkus saß. Wenn also auch hier an der Entstehung eines Karzinoms aus einem Ulkus oder verheilten Ulkus nicht gezweifelt werden kann, so muß man doch bezüglich der Häufigkeit dieses Geschehnisses sehr skeptisch sein, denn sonst müßten derartige Fälle, von denen in der Literatur nur sehr wenig absolut einwandfreie zu finden sind, viel viel häufiger sein. Die Seltenheit dieses Vorkommens, die diesen Fall publikationswert macht, scheint gleichzeitig gegen die Regel einer solchen Entstehung zu sprechen.