Dtsch Med Wochenschr 1908; 34(15): 649-652
DOI: 10.1055/s-0029-1186461
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Beitrag zur Bradykardie bei der Appendicitis im Kindesalter2)

J. v. Bókay
  • Aus dem Stephanie-Kinderhospital in Budapest
2) Vorgetragen in der Sitzung des Königl. ungarischen Aerztevereins in Budapest.
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Publication Date:
11 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. In der Resorptionsperiode periappendikulärer entzündlicher Produkte tritt die Bradykardie fast gesetzmäßig auf und kann mehrere Tage lang, eventuell bis über zwei Wochen bestehen.

2. Bradykardie kann auch nach operativer Eröffnung eines appendikulären Abszesses in Erscheinung treten und eventuell tagelang fortdauern.

3. Im Anschluß an eine nachträglich in der Ruhezeit vorgenommene Resektion des Wurmfortsatzes kann die Bradykardie gleichfalls auftreten und fallweise längere Zeit hindurch fortbestehen.

4. Die Zahl der Pulsschläge kann bei Kindern mittleren Alters (zwischen 7—16 Jahren) auch bis 52 herabsinken — in meinen Fällen schwankte dieselbe im Zeitraum der Bradykardie zwischen 52 und 80.

5. Die Puls- und Temperaturkurven lassen im Zeitraum der Bradykardie keinen Parallelismus erkennen — eine Hypapyrexie ist beim Herabsinken der Pulszahl auf das Minimum nicht zu beobachten.

6. Die unter den obigen Umständen auftretende Bradykardie kann in prognostischer Hinsicht nicht als ungünstiges Symptom aufgefaßt werden, bei periappendikulärer Exsudation kann sie sogar als ein Zeichen des beginnenden Resorptionsvorganges gelten.

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