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DOI: 10.1055/s-0029-1190843
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Heeresdienst der Aerzte
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
26. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung
In Nr. 45 Ihrer Wochenschrift beklagt ein Kollege B. unter der Rubrik „Heeresdienst der Aerzte“, daß vielen jungen Aerzten in der Heimat an Lazaretten etc. Gehälter gezahlt werden (15–20 M pro die bei mest freier Station und anderen Vergünstigungen), die — so wenigstens lese ich es zwischen den Zeilen - mit ihrer Jugend und daher äratlichen Unerfahrenheit nicht recht in Einklang zu bringen seien. Ich möchte diesen Standpunkt nur bedingt anerkennen. Einmal haben die jungen Kollegen jetzt gewiß keine leichte Arbeit und mögen auch sonst nicht auf Rosen gebettet sein; dann wollen wir aber doch auch bedenken, daß das Aerzteelend nach dem Kriege bestimmt kein geringeres wird, namentlich nicht im Hinblick auf die 2000 neu-approbierten Kollegen. Soll man ihnen darum den Spargroschen, den sie sich jetzt beiseite legen können, neiden, bloß weil erfahrenere, ältere Aerzte geringere Einnahmen haben? Wer bereits in der Praxis drin ist, hat es doch viel leichter alsso ein junger Kollege, der sich erst niederlassen will oder, nach kürzlicher Niederlassung, sich zum Nutzen des Vaterlandes betätigt, fern von seiner erst eben begonnenen Praxis, die er doch hernach so gut wie neu sich erwerben muß. Aller Anfang ist schwer!