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DOI: 10.1055/s-0029-1191979
Entwicklung der Thrombozytenzahl und Milzgröße bei Patienten mit Leberzirrhose nach der Implantation eines „transjugulären intrahepatischen portosystemischen stent-shunts (TIPS)“
Hintergrund: Typische Folgen der Leberzirrhose sind Thrombozytopenie und Splenomegalie. Die Mechanismen hierfür sind weitgehend unbekannt. Als wesentliche Ursache wird der portale Hypertonus mit venösem „Pooling“ in der Milz angenommen. Dabei werden die korpuskulären Blutbestandteile, insbesondere die Thrombozyten infolge einer gesteigerten „Blutmauserung“ in einer vergrößerten Milz abgebaut. Die Daten zu Thrombozytenzahl und Entwicklung der Splenomegalie nach erfolgreicher mechanischer Dekompression des portalen Hypertonus, z.B. durch Implantation eines TIPS, sind allerdings widersprüchlich. Methode: Bisher wurden die Daten von 35 Patienten mit Leberzirrhose und TIPS Implantation, die sich seit Januar 2007 im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf vorgestellt haben, ausgewertet. Nachfolgeuntersuchungen mittels (Duplex-) Sonografie von TIPS-Fluss und Milzgrösse sowie Bestimmung der Laborparameter (Blutbild, Aminotransaminasen, Quick, MELD-Score, etc.) fanden initial und 1 Jahr nach Intervention statt. Ergebnisse: Der portosystemische Druckgradient wurde im Durchschnitt von 24,5±6 mmHg auf 13,3±7 mmHg gesenkt. Der Mittelwert der Thrombozytenzahl vor Intervention lag bei 130±47,5 Mrd/l. Ein Jahr nach Intervention lag die Thrombozytenzahl bei 136,6 Mrd/l±56,5 Thrombozyten. Die Milzgröße lag vor TIPS bei 13,8 cm x 6,1 cm und 1 Jahr nach Intervention bei 16,3 cm x 8,1 cm. Zusammenfassung: Nach vorläufiger Auswertung unserer Daten zeigt sich, dass die Senkung des portalen Hypertonus mittels TIPS keinen Effekt auf die Thrombozytenzahl oder die Milzgrösse hat. Somit sind weitere Ursachen der Thrombozytopenie und Splenomegalie bei Patienten mit Leberzirrhose wahrscheinlich, es kommen v.a. Infektionen in Betracht.
Dekompression - Thrombozytopenie - portaler Hypertonus