Z Gastroenterol 2009; 47 - P5_24
DOI: 10.1055/s-0029-1191986

Korrelation zwischen transienter Elastografie (Fibroscan) und Dopplersonografie der A. hepatica bei Patientinnen der ostdeutschen Hepatitis C anti-D-Kohorte 30 Jahre nach Infektion

I Schiefke 1, M Wiese 2, J Wiegand 3
  • 1Zentrum für Gastroenterologie und Hepatologie, Markkleeberg
  • 2Klinikum St. Georg, Leipzig
  • 3Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universität Leipzig

Einleitung:

Die Gruppe ostdeutscher Frauen, die 1978/79 durch anti-D-Immungobulin mit dem Hepatitis C Virus (HCV) infiziert wurde, ist eine einzigartige Kohorte, um den natürlichen Verlauf einer HCV-Infektion zu untersuchen. Eine Krankheitsprogression bis zu einer Leberzirrhose tritt selten auf. Nicht-invasive Verfahren zur Abschätzung der Fibrose sind daher von zunehmendem Interesse.

Methoden:

Im Januar 2007 wurde den betroffenen Patientinnen die Teilnahme an einer klinischen Untersuchung mit transienter Elastografie (Fibroscan), Sonografie und Dopplersonografie der A. hepatica mit Bestimmung des „hepatic artery pulsatility index (HAPI)“ und „hepatic artery resistance index (HARI)“ angeboten. Die Ergebnisse wurden mit vorhandenen Befunden von Leberbiopsien der letzten fünf Jahre korreliert.

Ergebnisse:

Es wurden 44 Patientinnen rekrutiert (Alter 52 Jahre, Body Mass Index (BMI) 24,91kg/m2). Abhängig von der Steifigkeit der Leber (kPa) wurden fünf Gruppen unterteilt: G0: <4.2; G1: 4,2–6,25; G2: 6,25–7,8; G3: 7,8–13,7; G4: >13,7. Die Patientinnen verteilten sich zu 34%, 32%, 18%, 14% und 2% auf die Gruppen G0-G4. HAPI und HARI korrelierten mit den Fibroscan-Ergebnissen (HARI: r=0,35; HAPI: 0,46; p<0,001). Biopsieergebnisse lagen bei 20 Fällen vor (Ishak F0–1: n=14; F2–4: n=6; F5–6: n=0). Unabhängig von der Ishak-Klassifikation korrelierten weder Fibroscan (r=-0,27; p=0,24) noch Doppler-Ergebnisse (HARI r=0,14; p=0,55; HAPI r=-0,17; p=0,47) mit dem Ausmaß der Leberfibrose.

Ein BMI ≥ 25kg/m2 korrelierte nicht mit Fibroscan- oder Biopsieergebnissen (r=-0,1; p=0,37).

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse des Fibroscans korrelieren mit den dopplersonografischen Indices HAPI und HARI, nicht aber mit den histologischen Befunden. Dies kann durch den hohen Anteil von Patientinnen mit nur milder Fibrose begründet sein. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um Fibroscan und Duplexsonografie bei geringer Fibrose zu validieren, um serielle Leberbiopsien zu ersetzen.