Einleitung:
Die Gruppe ostdeutscher Frauen, die 1978/79 durch anti-D-Immungobulin mit dem Hepatitis
C Virus (HCV) infiziert wurde, ist eine einzigartige Kohorte, um den natürlichen Verlauf
einer HCV-Infektion zu untersuchen. Eine Krankheitsprogression bis zu einer Leberzirrhose
tritt selten auf. Nicht-invasive Verfahren zur Abschätzung der Fibrose sind daher
von zunehmendem Interesse.
Methoden:
Im Januar 2007 wurde den betroffenen Patientinnen die Teilnahme an einer klinischen
Untersuchung mit transienter Elastografie (Fibroscan), Sonografie und Dopplersonografie
der A. hepatica mit Bestimmung des „hepatic artery pulsatility index (HAPI)“ und „hepatic
artery resistance index (HARI)“ angeboten. Die Ergebnisse wurden mit vorhandenen Befunden
von Leberbiopsien der letzten fünf Jahre korreliert.
Ergebnisse:
Es wurden 44 Patientinnen rekrutiert (Alter 52 Jahre, Body Mass Index (BMI) 24,91kg/m2). Abhängig von der Steifigkeit der Leber (kPa) wurden fünf Gruppen unterteilt: G0:
<4.2; G1: 4,2–6,25; G2: 6,25–7,8; G3: 7,8–13,7; G4: >13,7. Die Patientinnen
verteilten sich zu 34%, 32%, 18%, 14% und 2% auf die Gruppen G0-G4. HAPI und HARI
korrelierten mit den Fibroscan-Ergebnissen (HARI: r=0,35; HAPI: 0,46; p<0,001).
Biopsieergebnisse lagen bei 20 Fällen vor (Ishak F0–1: n=14; F2–4: n=6; F5–6: n=0).
Unabhängig von der Ishak-Klassifikation korrelierten weder Fibroscan (r=-0,27; p=0,24)
noch Doppler-Ergebnisse (HARI r=0,14; p=0,55; HAPI r=-0,17; p=0,47) mit dem Ausmaß
der Leberfibrose.
Ein BMI ≥ 25kg/m2 korrelierte nicht mit Fibroscan- oder Biopsieergebnissen (r=-0,1; p=0,37).
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse des Fibroscans korrelieren mit den dopplersonografischen Indices HAPI
und HARI, nicht aber mit den histologischen Befunden. Dies kann durch den hohen Anteil
von Patientinnen mit nur milder Fibrose begründet sein. Weitere Untersuchungen sind
notwendig, um Fibroscan und Duplexsonografie bei geringer Fibrose zu validieren, um
serielle Leberbiopsien zu ersetzen.
Dopplersonografie - Fibroscan - Fibrose - hepatitis C