Dtsch Med Wochenschr 1915; 41(52): 1537-1539
DOI: 10.1055/s-0029-1192340
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber die Wirkung des Hypophysenextrakts bei Thyreosen (Morbus Basedowii und Hyperthyreoidismus)

J. Pal
  • Aus der I. Medizinischen Abteilung des k. k. Allgemeinen Krankenhauses in Wien
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Publication Date:
16 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Der Extrakt aus dem infundibulären Teil des Hirnanhanges (Pituitrin, Pituglandol u. a.) läßt, subkutan eingebracht, an der normalen Schilddrüse sowie gewissen Strumen keinen merklichen Einfluß erkennen. Dagegen wirkt er auf die hypersezernierende Schilddrüse, wie bei Basedowkranken und Hyperthyreoidismus. Es nehmen die thyreotoxischen Symptome ab. Der Kranke wird dadurch günstig beeinflußt, wenngleich oft gleichzeitig die Drüse an Umfang erheblich zunimmt. Diese Volumenzunahme scheint durch stärkere Füllung der Follikel bedingt. Es spricht dies dafür, daß die Ausscheidung in die Follikel und die Thyreotoxinbildung zwei differente, wahrscheinlich entgegengesetzte Leistungen der Drüse sind. Der mit Hypersekretion einhergehende Schilddrüsenschwund (Jodwirkung) kann durch subkutane Injektionen von infundibulärem Hypophysenextrakt aufgehalten werden.