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DOI: 10.1055/s-0029-1200644
Die Beeinflußbarkeit des Blutzuckers beim Kaninchen. 2. Mitteilung: Glukaugmentatoren und Glukodepressoren
Publication History
Publication Date:
21 August 2009 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/dmw/192603/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0029-1200644-1.jpg)
Zusammenfassung
1. Der Blutzucker bzw. die Glukoregulation beim Kaninchen kann mit chemisch wohl definierten Substanzen und mit zum größten Teil in ihrer chemischen Struktur noch unbekannten Hormonen oder hormonähnlichen Mitteln beeinflußt werden. Die Glukoregulation muß dementsprechend ein äußerst komplizierter Vorgang sein, der auf die Aufrechterhaltung eines gewissen Gleichgewichtes gerichtet ist. Ob dieses Gleichgewicht durch die Konstanz der Blutzuckerwerte erreicht ist oder die Blutzuckerwerte dabei nur eine sekundäre Rolle spielen, bleibt eine offene Frage. 2. Der ausgeübten Wirkung entsprechend, können wir von Glukaugmentatoren (Blutzucker erhöhende Substanzen) und Glukodepressoren (Blutzucker senkende Substanzen) sprechen. Das Quantum und die Konzentration spielen dabei eine ausschlaggebende Rolle. 3. Die Annahme, daß die physiologische Funktion der zentralen Nervenzellen an einen bestimmten, optimalen Zuckergehalt des Blutes gebunden wäre und eine rapide Blutzuckerverarmung das hypoglykämische Syndrom bedinge, scheint nicht stichhaltig zu sein. 4. Das hypoglykämische Syndrom können wir nicht nur kupieren, sondern auch präventiv verhindern. Verabreichen wir Insulin und Parathyreoida oder Insulin und Kalzium in einer Mischspritze, so treten auch bei größeren Dosen keine Konvulsionen auf. Sollten sich diese Versuchsergebnisse beim Kaninchen auf den Menschen übertragen lassen, so bleibt die Hoffnung nicht unberechtigt, daß es in der Zukunft gelingen wird, Insulinkombinationen herzustellen, welche ohne Gefahr des hypoglykämischen Syndroms verwendet werden können.