Dtsch Med Wochenschr 1907; 33(4): 151
DOI: 10.1055/s-0029-1201992
Korrespondenzen

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Notiz über die Vereinfachung der Heller'schen Ringprobe

H. Senator in Berlin
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 August 2009 (online)

Eine Vereinfachung der Hellerschen Ringprobe

Zusammenfassung

Die in der eben ausgegebenen Nummer (2) dieser Wochenschrift von Fr. Sacks vorgeschlagene Eiweißprobe für den Ham stellt meiner Meinung nach wohl eine Vereinfachung, aber keineswegs eine Verbesserung der Heller'schen Probe dar. Bei dieser letzteren sieht man garnicht selten, namentlich in etwas konzentrierten Harnen beim Hinzutröpfeln von Salpetersäure eine nicht von Eiweiß, sondern von Harnsäure herrührende Trübung auftreten, welche der Unerfahrene leicht für Eiweiß zu halten geneigt ist. Sie unterscheidet sich von diesem aber dadurch, daß sie nicht an der Berührungsstelle beider Flüssigkeiten, des Urins und der Salpetersäure, sondern im Urin selbst auftritt (außerdem beim Erwärmen, bei Verdünnung des Urins verschwindet etc.). Mir scheint, daß bei der von Sachs empfohlenen Are, die Salpetersäure mit dem Urin zusammenzubringen, die Unterscheidung einer auf Ausfällung von Uraten herrührenden, von einer durch Eiweiß bedingten Trübung schwer oder garnicht möglich ist und deshalb mancher nur uratreiche Urin für eiweißhaltig gelten könnte. Der zur Hellerschen Probe gehörige „Apparat”, nämlich Reagenzglas und Trichter mit Filtrierpapier (Pipette ist unnötig), dürfte einfach genug und bei jedem Arzt zu finden sein.