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DOI: 10.1055/s-0029-1202324
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Systemische entzündliche Gelenkerkrankungen
Systemic Inflammatory Joint DiseasesPublication History
Publication Date:
02 March 2009 (online)
Systemische entzündliche Gelenkerkrankungen müssen systemisch mit Medikamenten therapiert werden, der vermehrte Einsatz der Biologicals in den letzten Jahren hat ein dramatisches Verbesserungspotential unserer bisherigen therapeutischen Bemühungen gezeitigt. Dies hat auf die bisherigen, tradierten, über Jahrzehnte bewährten rheumachirurgischen Maßnahmen ganz erheblichen Einfluss. Wir sehen seit den Jahren wesentlich weniger Indikationen für präventive und gelenkerhaltende Eingriffe, gleichwohl die Maxime, dass jede unter suffizienter medikamentöser Therapie persistierende Synovialitis operativ angegangen werden sollte, nach wie vor gilt. Das Abwarten von Therapieeffekten über viele Monate hinweg erscheint nach wie vor nicht sinnvoll.
Wir sehen in unseren rheumaorthopädischen Sprechstunden die Patienten wesentlich später in weit fortgeschritteneren Stadien der Erkrankung, dies auch mit wesentlich stärkeren sekundären Destruktionen. Für die seit vielen Jahren bewährten präventiven und/oder gelenkerhaltenden kurativen Maßnahmen ist es in vielen Fällen zu spät, die Frequenz der notwendigen Ersatzoperationen steigt. Parallel hierzu sind stetige Verbesserungen im Implantatdesign, in der Tribologie, in der Imitation natürlicher Bewegungsabläufe, sowie in der Kombination der Materialien zu verzeichnen. Der Gelenkersatz nahezu aller Gelenke ist inzwischen möglich, die sehr schnell nach der Operation von nahezu allen Patienten empfundene Schmerzbefreiung oder deutliche Schmerzreduktion sind frappierend. Die Langzeithaltbarkeit moderner Endoprothesen ist, zumindest für Hüft- und Kniegelenk, in allen internationalen Endoprothesenregistern bewiesen, wir können mit großer Sicherheit Standzeiten über 15 Jahre, zumindest für Hüft- und Kniegelenk, dem Patienten mitteilen. Auch der endoprothetische Ersatz „exotischer Gelenke” ist inzwischen standardisiert möglich.
Das vorliegende Heft der Aktuellen Rheumatologie soll den aktuellen Stand der Endoprothetik, gerade unter dem Aspekt der Versorgung rheumatisch erkrankter Patienten, die oft eine Vielzahl von Gelenkersatzoperationen benötigen, darstellen, und dem Leser einen komprimierten Überblick über die derzeitigen Möglichkeiten geben.
Korrespondenzadresse
Prof. Dr. med. R. Wetzel
Schön Klinik Harthausen GmbH & Co. KG
Operative Orthopädie
Dr.-Wilhelm-Knarr-Weg 1–3
83043 Bad Aibling
Phone: 08061/90 10 10
Fax: 08061/30 61 4
Email: wetzel@kliniken-harthausen.com