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DOI: 10.1055/s-0029-1202420
Tumoranalyse in einem dreidimensionalen Kokulturmodell
Einleitung: Zell-Zell sowie Zell-Matrix Interaktionen sind sowohl für die Wachstumskinetik als auch das Therapieansprechen von Malignomen von essentieller Bedeutung. Wir präsentieren ein neuartiges dreidimensionales Tumor-Kokulturmodell, mit dem Längsschnittbeobachtungen an einzelnen Kokulturen über mindestens 6 Wochen ermöglicht werden.
Methoden: Humane Bronchialschleimhaut wird während Bronchoskopien gewonnen und in Stücken von bis 1mm Durchmesser als Organkultur kultiviert. Nach 2 Wochen ist ein bindegewebiger, azellulärer Kern von voll differenziertem Bronchialepithel umgeben. Die Organkulturen werden in der Mitte halbiert und die bindegewebigen Flächen mit Zellen einer GFP-transfizierten Tumorzelllinie konfrontiert. Die Tumorzellen wachsen invasiv in die Organkultur ein. Mittels 2-Photonen- Laser-Mikroskopie werden die Tumorzellen in der Kokultur anhand der GFP-Fluoreszenz identifiziert.
Ergebnisse: Das Volumen und die Eindringtiefe der GFP-transfizierten Tumorzellen können mittels 2-Photonen- Laser-Mikroskopie über einen Zeitraum von mindestens 6 Wochen wiederholt bestimmt werden. Die Quantifizierung gelingt mittels entsprechender Datenverarbeitung. Das System bietet die Möglichkeit, Zell-Zell- sowie Zell-Matrix-Interaktionen zu untersuchen. Weiterhin können Therapieeffekte über einen längeren Zeitraum quantifiziert und getrennt nach Tumor- und Normalgewebe beurteilt werden.
Diskussion: Das beschriebene Kokultur-System bietet viel versprechende Möglichkeiten, ist allerdings technisch und zeitlich anspruchsvoll.