RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0029-1202429
Interaktion von Alveolarmakrophagen und Endothelzellen im Rahmen der Lungenfibrose
Einleitung: Eigene Vorarbeiten belegen, dass es im Rahmen der Lungenfibrose zu einer alternativen Aktivierung der Makrophagen (M2-Typ) kommt. Für M2-Makrophagen wurde sowohl eine pro fibrotische als auch eine pro angiogenetische Rolle gezeigt. Die Fragestellung dieser Arbeit war welche Rolle der Makrophagen-Endotelzellinteraktion in der Pathogenese Lungenfibrose zu kommt.
Methoden: Alveolarmakrophagen (AM) von Patienten mit Lungenfibrose und Normalpersonen wurden mit Endothelzellen (HUVEC's) ko-kutiviert mit und ohne Transwell- Einsatz. Die Makrophagenaktivierung nach Interaktion mit Endothelzellen wurde mittels ihrer Zytokinproduktion (CCL18, IL-8) im ELISA überprüft. Im Matrigel-Assay wurden HUVEC's mit CCL-18 stimuliert (10pg–270ng) und anschließend auf ihre kumulative Sprosslänge untersucht.
Ergebnisse: Wir konnten zeigen, dass die Ko-kultur von AM mit Endothelzellen zu einer vermehrten alternativen Aktivierung der Makrophagen führt. Endothelzellen selbst zeigen weder ein CCL18 mRNA-Expression noch eine CCL18 Produktion im ELISA. Die CCL18 Produktion der AM stieg dosisabhängig, mit zunehmender Anzahl an Endothelzellen im Kulturansatz signifikant an. Im Transwellansatz ist der Effekt der Endothelzellen auf die CCL18-Produktion deutlich attenuiert, sodass vermutet werden kann, dass ein direkter Zell-Zellkontakt notwendig ist. Die beschriebenen Effekte waren deutlich verstärkt bei AM von Lungenfibrosepatienten im Vergleich zu Normalpersonen. AM von Fibrosepatienten weisen jedoch bereits spontan eine deutlich gesteigerte CCL18 Produktion auf. Weitere Experimente untersuchen die Wirkung von AM auf die Neoangiogenese im Matrigel-Assay.
Diskussion: Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Interaktion von Alveolarmakrophagen und Endothelzellen zur Pathogenese der Lungenfibrose beitragen könnte. Die direkte Endothelzell- Makrophageninteraktion scheint zu einer alternativen Aktivierung der Letztgenannten zu führen. Der Matrigel-Assay lässt einen möglicherweise positiven Einfluss von CCL-18 auf die Angiogenese vermuten.