Dtsch Med Wochenschr 1903; 29(25): 455
DOI: 10.1055/s-0029-1203184
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© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Bemerkung zu meinem Aufsatze „Ueber eine Methode zur Untersuchung des lebenden Knochenmarks von Thieren und über das Bewegungsvermögen der Myelocyten”, in No. 10 dieser Wochenschrift

Alfred Wolff in Berlin
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Publication Date:
22 August 2009 (online)

Ueber eine Methode zur Untersuchung des lebenden Knochenmarks von Thieren und über das Bewegungsvermögen der Myelocyten

Zusammenfassung

Anlässlich einer Diskussion über die Methodik des Nachweises der Lymphocytenbewegungen (Archiv. de méd. expér. 1903, No. 1) macht mich Jolly darauf aufmerksam, dass er schon vor mir Bewegungen der Myeolocyten des Knochenmarks beobachtet hat, und wieder vor ihm 1891 Müller und Bieder (Deutsches Archiv für klinische Medizin Bd. XLVIII, S. 96). Ich stelle gern fest, dass Jolly (Arch. d'anatomie microscop. Bd. III, S. 219) an den eosinophilen Zellen des Meerschweinchen- und Hühnchenknochenmarks amöboide Bewegungen beobachtet und beschrieben hat.

Diese Publikation war mir entgangen. Ich möchte jedoch betonen, dass sich neine Mittheilung nicht auf die eosinophilen Leukocyten, sondern auf die spezialgranulirten, den neutrophilen Granula des Menschen entsprechenden Myelocyten bezog und die Beobachtung daher für diese Zellart die erste ist. Für die Ehrlich'sche Auffassung der myeloiden Leukämie als einer aktiven Leukocytose hat die Feststellung eine besondere Bedeutung.

Dass ich die Bewegungen fand, ohne die gleichsinnigen Studien Jolly's zu kennen, spricht doch wohl zu Gunsten der Richtigkeit der Beobachtung; die Priorität der ersten Beobachtung von Bewegungen der Myelocyten des Knochenmarks gebührt aber, wie ich gern anerkenne, Jolly.