Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - A059
DOI: 10.1055/s-0029-1208312

Schmerzen im Kreisssaal

A Sams 1, 3, B Maier 3, H Schuckall 2
  • 1Salk, Gyn/Kreisssaal, Neumarkt, Austria
  • 2Universitätsklinik für Anästhesiologie, perioperative Medizin und allg. Intensivmedizin, Salzburg
  • 3Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Salzburg

Einführung: Als Hebamme und Geburtshelfer ist es unsere Verpflichtung schwangere Frauen und ihre Partner zeitgemäß und adäquat auf die Geburt vorzubereiten und sie (und alle Beteiligten kongruent) durch die Geburt zu begleiten.

Methoden: In interdisziplinärer Zusammenarbeit wurden bisher 236 schwangere Patientinnen zum Thema Schmerz befragt. Die Antworten wurden mittels eines standardisierten Fragebogens ausgewertet. Dieser ist untergliedert in vier Teile, die von den Patientinnen zu vier Zeitpunkten ausgefüllt wurden: 36. SSW, peripartal, 2 Tage und 3 Monate postpartal. Der Schmerzscore wurde mithilfe der visuellen Analogskala ermittelt.

Ergebnisse: Hypothese: gute, kontinuierliche Hebammenbetreuung während der Schwangerschaft, bei der Geburt und auch danach im Wochenbett. Genügend Zeit und Zuwendung hilft den meisten Frauen gut durch ihre Geburt zu kommen. Ergebnisse werden im November nachgereicht!

Diskussion: In einer Zeit, in der die Geburt als ein/zweimaliges „Lebensereignis“ an Bedeutung gewinnt und alles perfekt und durchgeplant sein sollte, muss man als betreuende Hebamme und GeburtshelferIn gleichermaßen auf die Wünsche und Forderungen der künftigen Familie eingehen, medizinische Hintergründe einbeziehen und eigenen, reflektierten Prinzipien treu bleiben, diese jedoch nicht den Gebärenden aufoktroyieren. In allen Gebärzimmern ist die Schmerzproblematik das Hauptthema und alle Betroffenen (werdende Mutter, deren Begleitperson, Hebamme, GeburtshelferIn) werden involviert und mit (An)Forderungen konfrontiert. Das bedeutet auch über die Zukunft der Geburtshilfe nachzudenken. Wird bald jede Gebärende einen Kreuzstich haben, steigt die Rate der Kaiserschnitte weiter, nur um die vermeintliche Kontrolle nicht zu verlieren, weil man unreflektiert glaubt – eine Sectio ist das Beste für Mutter und Kind?