Rofo 2009; 181(4): 308
DOI: 10.1055/s-0029-1214225
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Appendizitis in der Schwangerschaft - Appendix: Sicher lokalisieren?

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Publikationsdatum:
07. April 2009 (online)

 

Bei dem klinischen Verdacht auf eine Appendizitis stellt sich bei Schwangeren nicht nur die Frage, ob die Diagnose stimmt. Oftmals ist bereits das Auffinden der Appendix schwierig. K.S. Lee et al. untersuchten, inwieweit die Orientierung am zoekalen Neigungswinkel die kernspintomografische Diagnostik erleichtert. Radiology 2008; 249: 134–141

Die MRT ist die klassische Methode bei Verdacht auf eine Appendizitis schwangerer Frauen. Mit zunehmender Größe des graviden Uterus wird die Orientierung bei der Differenzierung einzelner Organstrukturen schwieriger. Frühere Studien zeigten, dass die Appendix schrittweise nach oben verlagert wird. Des Weiteren kommt es zu einer Verschiebung, weil das Zoekum nach vorn und außen disloziert wird. Diese Neigung kann als Winkel vermessen werden. Aufgrund seiner Größe eignet sich das Zoekum als Anhaltspunkt besser als die Appendix selbst.

Die Mediziner untersuchten, ob sich der zoekale Neigungswinkel in sagittaler Schnittebene dazu eignet, die Appendix schwangerer Frauen unter Berücksichtigung des Gestationsalters zu lokalisieren. In einer retrospektiven Studie analysierten sie Aufnahmen von 146 Frauen (Durchschnittsalter: 29 Jahre). Sie waren durchschnittlich in der 19. Schwangerschaftswoche.

Bei allen Frauen lag die Appendixbasis mindestens in Höhe von L4. Zum Gestationsalter bestand eine mäßige Korrelation (Spearman Korrelationskoeffizient: 0,52; p < 0,001). Der zoekale Neigungswinkel korrelierte schwach mit dem Gestationsalter (Pearson Korrelationskoeffizient: 0,25; p = 0,002) und mäßig mit dem Level der Appendixbasis (Spearman Korrelationskoeffizient: 0,44; p < 0,001). Ein zoekaler Neigungswinkel von mindestens 90° hatte eine Sensitivität von 49 % und eine Spezifität von 98 % für die Vorhersage einer hohen Appendixlage (> L4). In diesen Fällen konnte die Appendix zuverlässig lokalisiert werden. Gelinge dies nicht, könne der Chirurg in diesem Bereich zumindest gezielt nach sekundären Entzündungszeichen suchen, so die Autoren.