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DOI: 10.1055/s-0029-1214228
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Thromben im Herzohr - Diagnose mit CT möglich
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
07. April 2009 (online)
Thromben im Herzohr sind häufige Emboliequellen, beispielsweise bei apoplektischen Insulten. Goldstandard in der Diagnostik ist die transösophageale Echokardiografie. Auf der Suche nach weniger invasiven Verfahren testeten J. Hur et al. die Computertomografie. Radiology 2008; 249: 81–87
Die Studie basierte auf den retrospektiven Daten von 101 konsekutiven Patienten mit kurz zurückliegendem Schlaganfall. Auf der Suche nach einer kardialen Emboliequelle hatten sich alle innerhalb von 2 Wochen einer transösophagealen Echokardiografie (TEE) unterzogen. Wegen mindestens zweier kardialer Risikofaktoren war bei diesen Patienten ebenfalls eine kardiale CT-Angiografie mittels 64-Schicht-CT erfolgt. Auf diesen Aufnahmen fahndeten die Autoren ebenfalls nach kardialen Emboliequellen. Anschließend verglichen sie diese Methode mit der TEE als diagnostischen Standard.
Die Studienpopulation bestand aus 63 Männern und 38 Frauen in einem Durchschnittsalter von 69 bzw. 64 Jahren. Bei 21 von ihnen (21 %) bestand Vorhofflimmern. In der TEE fanden sich 8 intrakardiale Thromben, die alle im Herzohr lokalisiert waren. Im CT zeigten sich 19 Füllungsdefekte, von denen 12 als Thromben interpretiert wurden. Von diesen erwiesen sich 4 Befunde in der TEE als falsch positiv. Verglich man die Ergebnisse des Kardio-CT mit der TEE, so ergaben sich im Hinblick auf die Diagnose intrakardialer Thromben eine Sensitivität von 100 %, eine Spezifität von 95 % und eine Genauigkeit von 96 %. Die Übereinstimmung beider Methoden erwies sich dabei als hoch: In beiden hatten sich bei 89 Patienten keine Thromben gefunden und bei 8 Patienten Thromben nachweisen lassen. 4 Patienten hatten laut CT Thromben, die sich in der TEE aber nicht bestätigen ließen.