Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2009; 4(2): 121-136
DOI: 10.1055/s-0029-1214542
Schultergürtel und obere Extremität

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Defektarthropathie – sekundäre Omarthrose

als Folge großer, irreparabler Defekte der RotatorenmanschetteF.  Gohlke1
  • 1König-Ludwig-Haus, Orthopädische Klinik, Würzburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. April 2009 (online)

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Die Rotatoren-Defektarthropathie der Schulter beinhaltet die Charakteristika einer sekundären Omarthrose als Folge irreparabler und biomechanisch relevanter Sehnendefekte mit muskulärer Insuffizienz der Rotatorenmanschette (RM).

Je nach Ausprägung der Schmerzsymptomatik und dem Ausmaß des Funktionsverlustes kommen nach dem Scheitern einer konservativen Behandlung verschiedene endoskopische oder offene operative Verfahren zur Anwendung.

Im Endstadium der Erkrankung ist meistens der endoprothetische Ersatz als Oberflächenersatz, Hemiprothese oder inverse Totalendoprothese (TEP) erforderlich. Die inverse Schulterendoprothese kann insbesondere für ältere Patienten mit schmerzhaft eingeschränkter Schulterfunktion und Pseudoparalyse empfohlen werden, da sie gegenüber der anatomischen Endoprothese zu überlegenen funktionellen Resultaten führt.

Bei ausgeprägten Knochendefekten am Glenoid, instabilem Schultergürtel oder Parese der Skapulamuskulatur, bei gravierenden Schäden oder Lähmungen des M. deltoideus sowie bei Patienten, die jünger als 60 Jahre alt sind, ist Zurückhaltung geboten. Die mittel- bis langfristigen Ergebnisse der Versorgung von Defektarthropathien mit inversen Endoprothesen zeigen bisher im Vergleich zu den anatomischen Implantaten keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit von Komplikationen und der Überlebensrate.