Erbliche Muskelsystemerkrankungen

Die orthopädische Behandlung von Patienten mit erblichen Muskelsystemerkrankungen hat sich in den letzten 20 Jahren im Sinne eines prophylaktisch orientierten Behandlungskonzepts grundlegend gewandelt. Moderne Narkose- und Operationsverfahren mit nur kurzen postoperativen Immobilisationszeiten haben gezeigt, dass die Progression dieser Erkrankungen keine prinzipielle Kontraindikation für das operative Vorgehen darstellt. Das orthopädische Therapiespektrum umfasst neben frühzeitig durchzuführenden Operationen an den unteren Extremitäten und der Wirbelsäule die begleitende krankengymnastische Behandlung sowie die Versorgung mit Orthesen, Hilfs- und Rehabilitationsmitteln. Ziel dieser Behandlungsstrategie ist es, die Lebensqualität der Patienten mit diesen bis heute noch immer nicht kausal behandelbaren Krankheiten zu verbessern.

Literatur

• 1 Forst R. Die orthopädische Behandlung der Duchenne-Muskeldystrophie. Stuttgart; Enke 2000
• 2 Forst R, Ingenhorst A, Mortier W. Neuromuskuläre Systemerkrankungen. In: Wirth CJ, Zichner L, Hrsg Orthopädie in Praxis und Klinik. Band Systemerkrankungen (Hrsg: Zichner L). Stuttgart; Thieme 2003: 223-373
• 3 Heller K D, Forst R, Forst J. et al .Interskapulo-skapulokostale Skapulopexie mit Trevira-Band bei Scapula alata durch fazio-scapulo-humerale Muskeldystrophie. In: Venbrocks R, Salis-Soglio G, Hrsg Jahrbuch der Orthopädie. Zülpich; Biermann Verlag 1994: 173-186
• 4 Pongratz D, Zierz S. Neuromuskuläre Erkrankungen. Köln; Deutscher Ärzte-Verlag 2003
• 5 Schara U, Mortier W. Neuromuskuläre Erkrankungen (NME). Teil 2: Muskeldystrophien (MD).  Nervenarzt. 2005;  76 219-237