Intensivmedizin up2date 2009; 5(4): 277-285
DOI: 10.1055/s-0029-1215000
Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nierenersatzverfahren bei akutem Nierenversagen auf der Intensivstation

Vedat  Schwenger, Christian  Morath
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Publikationsdatum:
04. September 2009 (online)

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Kernaussagen

Das ANV wird als prognostisch bedeutender Faktor häufig unterschätzt und ist trotz Weiterentwicklungen in der Intensivmedizin nach wie vor eine schwerwiegende Komplikation. Die Ursachenabklärung des ANV ist für die Prognose und adäquate Therapie entscheidend. Unabhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung ist das ANV mit einer hohen Mortalität assoziiert. Nach heutigem Kenntnisstand scheint das Nierenersatzverfahren keinen relevanten Einfluss auf das Patientenüberleben zu haben, wenn man von der Peritonealdialyse bei erwachsenen Patienten absieht. In vergleichenden Studien waren intermittierende Hämodialyse, Hämofiltrations- und Hämodiafiltrationsverfahren hinsichtlich der Mortalität gleichwertig. Inwieweit Hybridtechniken wie die zunehmend eingesetzten SLED-Verfahren Vorteile gegenüber den kontinuierlichen Filtrationsverfahren aufweisen, ist Gegenstand von Studien. Umstritten sind der optimale Zeitpunkt des Beginns der Nierenersatztherapie und die optimale Dosis. Um eine optimale Nierenersatztherapie für den ANV-Patienten auf der Intensivstation zu gewährleisten, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Nephrologen und Intensivmedizinern empfehlenswert.

Literatur

Prof. Dr. med. Vedat Schwenger

Nierenzentrum Heidelberg
Medizinische Universitätsklinik

Im Neuenheimer Feld 162
69120 Heidelberg

Telefon: 06221 9112-0

Fax: 06221 9112-229

eMail: vedat.schwenger@med.uni-heidelberg.de