Radiologie up2date 2009; 9(4): 303-318
DOI: 10.1055/s-0029-1215320
Gerätetechniken/Neuentwicklungen/Digitale Radiologie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MR-Artefakte erkennen und vermeiden

Detect and avoid MR artifactsS.  Heiland
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Publikationsdatum:
07. Dezember 2009 (online)

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Zusammenfassung

In der Magnetresonanztomografie (MRT) können durch gezielte Wahl der Sequenzparameter unterschiedlichste Kontraste erzeugt werden. Dabei haben unterschiedlichste Gewebe- bzw. Substanzparameter Einfluss auf die Signalintensität, beispielsweise die Relaxationszeiten, die Protonendichte, die Diffusion, der relative Sauerstoffgehalt von Blut oder der Blutfluss. Diese multiparametrische Abhängigkeit des Verfahrens ist die Basis des hohen Weichteilkontrasts der MRT, allerdings ist sie auch der Hauptgrund für die hohe Artefaktanfälligkeit der Methode.

In diesem Artikel werden die unterschiedlichen MR-Artefakte beschrieben, dabei wird insbesondere auf die Ursachen und Methoden zur Vermeidung der Artefakte eingegangen.

Abstract

Magnetic Resonance Imaging (MRI) offers a variety of contrasts which can be modified by choosing the appropriate sequence parameters. Several tissue parameters and physiological variables influence signal intensity, as relaxation times, spin density, diffusion, oxygenation of blood or blood flow. This multi-parametric dependency of MRI accounts for its excellent soft tissue contrast, but is also the main cause for its high sensitivity to artifacts.

This article provides a description of the most important MR artifacts. We focus particularly on the physical and technical principles of the artifacts and on possible workarounds and techniques to allow for artifact-free MR images.

Kernaussagen

  • Die MRT ist im Vergleich zu anderen radiologischen Verfahren deutlich empfindlicher, was Bildartefakte angeht. Das Bildsignal hängt von vielen physiologischen und physikalischen Parametern des Gewebes ab.

  • Artefakte können sowohl pathologische Befunde maskieren als auch krankhafte Veränderungen vortäuschen. Daher ist es wichtig, die Artefaktmuster zu (er)kennen und zu wissen, wie man sie vermeidet bzw. minimiert.

  • Dephasierungs-, Suszeptibilitäts-, Magic-Angle-, Bewegungs- und Verzeichnungsartefakte sind vor allem vom Patienten abhängig bzw. von der Region, die aufgenommen wird. Allerdings haben auch Sequenzeinstellungen Einfluss auf diese Artefakte.

  • Sättigungs-, Chemical-Shift-, Stimulated-Echo-, Trunkations- und Einfaltungsartefakte sowie Crosstalk, Blurring und Partialvolumeneffekt sind vor allem von der verwendeten Sequenz bzw. den eingestellten Sequenzparametern abhängig.

  • Die Hardware kann dielektrische Effekte, Spikes und Zipper verursachen.

Literatur

Prof. Dr. Sabine Heiland

Universitätsklinikum Heidelberg
Sektion Experimentelle Radiologie
Abteilung Neuroradiologie

Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg

Telefon: 06221 56-7566

Fax: 06221 56-4673

eMail: sabine.heiland@med.uni-heidelberg.de