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DOI: 10.1055/s-0029-1215449
Gesundheitsverhalten von Jugendlichen in Bayern – Ergebnisse einer empirischen Erhebung
Ziel: In Bayern werden im Auftrag des Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz seit 1973 im Abstand von ca. 5 Jahren Studien zur Erhebung des Gesundheitsverhaltens Jugendlicher durchgeführt. Um zeitnähere Informationen zu einigen ausgewählten Sachverhalten zu erhalten, soll die Möglichkeit eines Kernmoduls zur Jugendgesundheit mit kürzerem Erhebungszyklus erprobt werden. Zu diesem Kernmodul gehören insbesondere Fragen zu den Themen Sucht, Bewegung, Ernährung und Medienkonsum. Das Kernmodul wurde 2008 erstmals erhoben.
Methoden: Es werden 1.000 Jugendliche der Altersgruppe 12–17 Jahre befragt. Die Fragen sollen einen Vergleich mit den Fragen der Hauptstudien sowie nach Möglichkeit mit anderen Erhebungen zur Jugendgesundheit (z.B. der KIGGS-Studie) zulassen.
Ergebnisse: Die Erhebung des Kernmoduls wurde im Herbst 2008 abgeschlossen. Es zeigt sich, dass im Jahr 2008 noch 10,9% der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren rauchten, gegenüber 15,1% im Jahr 2005. Dabei rauchen in den jüngsten Jahrgängen mehr Mädchen als Jungen. Das Einstiegsalter – bezogen auf die befragte Altersgruppe – ist gegenüber 2005 etwas angestiegen und liegt jetzt bei 13,7 Jahren. Beim Alkoholkonsum ist eine Zunahme des regelmäßigen Konsums zu beobachten. 35% gaben an, mehrmals im Monat Bier zu trinken. Von den älteren Jugendlichen haben nahezu alle Erfahrungen mit Alkoholkonsum. Fast 36% der Jugendlichen hatten mindestens einmal einen Alkoholrausch. Die Jugendlichen sind im Durchschnitt 5 ½ Stunden pro Wochen körperlich aktiv, Jungen mehr als Mädchen. Die Mehrzahl weist ein relativ gesundes Ernährungsverhalten auf, wobei sich Raucher ungesünder ernähren als Nicht-Raucher.
Diskussion: Die Daten bestätigen auch für Bayern Trends, die sich in bundesweiten Befragungen abzeichnen. Speziell mit Blick auf das Rauchen wird zudem deutlich, dass die in der Gesundheitsinitiative Gesund.Leben.Bayern. angestrebten Ziele, u.a. die Trendumkehr beim Einstiegsalter, erreicht werden. Mit der Befragung kann ein zeitnahes Monitoring wichtiger Aspekte des Gesundheitsverhaltens Jugendlicher vorgenommen werden. Dies liefert auch die Grundlage für die bevölkerungsbezogene Evaluation präventionspolitischer Initiativen.