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DOI: 10.1055/s-0029-1220594
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
MRT der Brustwirbelsäule - Meist milde degenerative Veränderungen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
07. April 2009 (online)
Zur Epidemiologie degenerativer Veränderungen der Hals- und der Lendenwirbelsäule existieren umfangreiche Daten. MRT-diagnostisch nachweisbare Veränderungen der Brustwirbelsäule wurden in der Normalbevölkerung dagegen bisher wenig erforscht. Eine finnische Arbeitsgruppe untersuchte eine größere Kohorte Männer zu dieser Fragestellung. Spine 2008; 33: 2552–2559
Niemeläinen et al. untersuchten MRT-Bilder der Brustwirbelsäule von 524 Männern einer für die Normalbevölkerung repräsentativen finnischen Zwillingskohorte. Die Studienteilnehmer waren zwischen 35 und 70 Jahre alt. Die MRT-Untersuchungen wurden qualitativ und quantitativ hinsichtlich degenerativer Läsionen untersucht. Es wurden die Höhe und die Signalintensität der Bandscheiben, eventuell vorhandene Discusvorwölbungen sowie Auffälligkeiten der Deckplatten oder der Wirbelkörper eruiert. Die Autoren beschränkten sich dabei auf die Segmente Th6–Th12.
5,4–9,5 % der Bandscheiben wurden, je nach Segment, mittelgradig bis schwerwiegend höhenvermindert gefunden. Anteriore Discusprotrusionen waren deutlich häufiger nachweisbar als posteriore. Die wenigen nachweisbaren posterioren Vorwölbungen waren vergleichsweise mild. Bei 6,1 % der Studienteilnehmer war mindestens eine Wirbelkörperdeformität als Hinweis für eine abgelaufene Fraktur nachweisbar. Hämangiome wurden bei 2,3 % der Personen gefunden.
Weiterhin untersuchten die Autoren Korrelationen der verschiedenen qualitativ und quantitativ erhobenen Befunde und der soziodemografischen Daten. Die Signalintensität der Disci korrelierte signifikant mit dem Alter der Studienteilnehmer. Zwischen der Höhenminderung der Bandscheiben und deren Signalintensität konnte eine Korrelation nachgewiesen werden. Obere und untere Deckplattenläsionen waren miteinander assoziiert. Weiterhin korrelierten Discusprotrusionen und das Vorhandensein von Osteophyten miteinander.
Insgesamt wurden in der Brustwirbelsäule aber deutlich weniger degenerative Veränderungen gefunden als in vorausgegangenen epidemiologischen Studien in der Lendenwirbelsäule. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Beurteilung von degenerativen Wirbelsäulenveränderungen im MRT allerdings einer großen Untersuchervariabilität unterliegt.
Gut erkennbarer Bandscheibenvorfall im mittleren Bereich der Brustwirbelsäule, sagittaler T2-gewichteter Schnitt (a) und GRE-Sequenz (b) (Bild: Uhlenbrock D (Hrsg.). MRT der Wirbelsäule und des Spinalkanals. Thieme 2001).