Suchttherapie 2009; 10(2): 49
DOI: 10.1055/s-0029-1220641
News & Trends

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Für Sie notiert - Chat-Sprechstunde zur Glücksspielsucht

Further Information

Publication History

Publication Date:
18 May 2009 (online)

 

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet seit März 2009 eine Chat-Sprechstunde zur Glücksspielsucht an und erweitert somit ihre internetbasierten Präventionsangebote.

Das Beratungsangebot richtet sich an Menschen, die an Glücksspielsucht erkrankt sind oder die erste Probleme mit ihrem Glücksspielverhalten wahrnehmen. Ebenfalls können Angehörige von Glücksspielsüchtigen dort professionelle Hilfe finden. Jeden Donnerstag zwischen 15 und 17 Uhr steht eine psychologische Therapeutin als Expertin Rede und Antwort. Unter www.spielen-mit-verantwortung.de werden die Besucher in das neue "virtuelle" Sprechzimmer geleitet, wo anonym und kostenlos individuelle Beratung stattfindet.

Die Chat-Sprechstunde ergänzt die bisherigen Präventionsangebote zur Glücksspielsucht, die die BZgA als Teil der nationalen Dachkampagne in Kooperation mit dem Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) durchführt. Nach den Ergebnissen der Repräsentativerhebung der BZgA zum Glücksspielverhalten aus dem Jahr 2007 leben rund 100 000 glücksspielsüchtige Menschen in Deutschland. Bei 225 000 Personen führt das Glücksspiel zu ernsthaften Problemen. Bereits jeder 4. Jugendliche im Alter zwischen 16 und 17 Jahren hat innerhalb der letzten 12 Monate schon erste Erfahrungen mit Glücksspiel um Geld gemacht, obwohl dies erst ab 18 Jahren erlaubt ist.

Für Menschen mit Glücksspielproblemen bietet die BZgA schon seit längerem einen automatisierten Selbsttest an, mit dem sie ihr Glücksspielverhalten prüfen können. Über 3500 Mal wurde dieses Internetangebot allein im Januar 2009 in Anspruch genommen. Ebenfalls auf der Internetseite www.spielen-mit-verantwortung.de hat die BZgA ein Online-Ausstiegsprogramm entwickelt, das Betroffene über 4 Wochen bei ihrem Ausstieg aus der Glücksspielsucht begleitet. Im letzten Jahr nahmen rund 100 Menschen am Programm teil, die Tendenz in diesem Jahr ist steigend.