Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0029-1220755
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Verbreitung und Inanspruchnahme von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in Betrieben in Deutschland[*]
Prevalence and Utilisation of Health Promotion in German EnterprisesPublication History
Publication Date:
23 June 2009 (online)
Zusammenfassung
Ziel der Untersuchung war es, die Verbreitung und Inanspruchnahme von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in Betrieben in Deutschland unter Berücksichtigung von Betriebsgröße, Wirtschaftsbereich und wirtschaftlicher Lage der Betriebe zu schätzen. Die Schätzung erfolgt auf Basis der Ergebnisse der Erwerbstätigenbefragung 2005/2006 (n=20 000) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). 38% der Befragten bestätigten, dass in ihrem Betrieb in den letzten zwei Jahren Maßnahmen zur Gesundheitsförderung durchgeführt wurden. Gesundheitsförderungsmaßnahmen sind auch unter Kontrolle des Wirtschaftsbereiches und der wirtschaftlichen Lage der Betriebe in Kleinst- und Kleinunternehmen (KKU) deutlich weniger verbreitet als in größeren Unternehmen. Die Inanspruchnahme angebotener Maßnahmen durch die Beschäftigten ist in KKU dagegen deutlich höher. Die Ergebnisse deuten auf einen erheblichen Beratungs- und Unterstützungsbedarf insbesondere in KKU hin. Gefragt sind Unterstützungsleistungen, die die spezifischen Nutzenerwartungen und Handlungsbedingungen der KKU treffen. Erforderlich ist aber auch, in eine Infrastruktur zu investieren, die eine flächendeckende Versorgung der KKU mit solchen Angeboten erlaubt.
Abstract
The aim of this study was to estimate the prevalence of health promotion in German enterprises, differentiated by size, sector, and the companies’ business situations. Representative data were analysed from the survey of working conditions in Germany (n=20 000) that was conducted by the Federal Institute for Vocational Education and Training (BIBB) and the Federal Institute of Occupational Safety and Health (BAuA). Thirty-eight percent of interviewed employees confirmed that health promotion activities had been carried out in their company during the last two years. The prevalence varied significantly, depending on the company's size, sector, and business situation. In cases of implementation, a higher percentage of employees participated in micro and small companies than in medium-sized or large companies. With respect to the implementation of health promotion, more advice and support are needed, particularly in micro and small enterprises. There is still a need for health promotion activities which meet the special needs of micro and small enterprises. Furthermore there is still a need to invest in an infrastructure which allows their adequate supply.
Schlüsselwörter
Kleinst- und Kleinunternehmen - Betriebe - Gesundheitsförderung - BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2005/2006
Key words
workplace health promotion - micro and small enterprises - enterprises - BIBB/BAuA employee survey 2005/2006
1 Wir danken der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, namentlich Frank Brenscheidt, der uns die Daten der BIBB/ BAuA-Erwerbst ätigenbefragung 2005/2006 für die Zwecke dieser Studie zur Verfü gung gestellt hat.
Literatur
-
1 Rosenbrock R. Betriebliche Gesundheitsförderung als Systemeingriff. In: Bödeker W, Kreis J, Hrsg.
Evidenzbasierung in Gesundheitsförderung und Prävention . Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW 2006: 57-72 -
2 Bamberg E, Ducki A, Metz A-M. Handlungsbedingungen und Grundlagen der betrieblichen Gesundheitsförderung. In: Bamberg E, Ducki A, Metz A-M, Hrsg.
Handbuch betriebliche Gesundheitsförderung . Göttingen: Verlag für Angewandte Psychologie 1998: 17-38 -
3 Rosenbrock R, Michel C.
Primäre Prävention. Bausteine für eine systematische Gesundheitssicherung . Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2007 -
4 Badura B, Hehlmann T.
Betriebliche Gesundheitspolitik. Der Weg zur gesunden Organisation . Heidelberg: Springer 2003 -
5 Slesina W.
Gesundheitszirkel: Der „Düsseldorfer Ansatz” . In: Westermayer G, Bähr B, Hrsg.Betriebliche Gesundheitszirkel . Göttingen, Stuttgart: Verlag für angewandte Psychologie 1994: 25-36 -
6 Friczewski F. Gesundheitszirkel als Organisations- und Personalentwicklung: Der „Berliner Ansatz”. In: Westermayer G, Bähr B, Hrsg.
Betriebliche Gesundheitszirkel . Göttingen, Stuttgart: Verlag für angewandte Psychologie 1994: 14-24 -
7
Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeberverbände, Deutscher Gewerkschaftsbund
.
Gemeinsame Erklärung von BDA und DGB gemäß den Empfehlungen der Expertenkommission der Bertelsmann Stiftung und der Hans-Böckler-Stiftung zur „Zukunft einer zeitgemäßen betrieblichen Gesundheitspolitik” . Berlin, 2004 - 8 Hollederer A. Betriebliche Gesundheitsförderung in Deutschland – Ergebnisse des IAB-Betriebspanels 2002 und 2004. Gesundheitswesen. 2007; 69 63-76
-
9 Bödeker W, Hüsing T.
IGA-Barometer 2. Welle. Einschätzungen der Erwerbsbevölkerung zum Stellenwert der Arbeit, zur Verbreitung und Akzeptanz von betrieblicher Prävention und zur krankheitsbedingten Beeinträchtigung der Arbeit – 2007. IGA-Report 12 . Essen, 2008 - 10 Bundesinstitut für Berufsbildung . BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2005/2006 – Arbeit und Beruf im Wandel. http://www.bibb.de/de/26738.htm
-
11
EU-Kommission
.
Empfehlung der Kommission betreffend die Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen (06.05.2003) . Brüssel, 2003 -
12 Diaz-Bone R, Kühnemund H.
Einführung in die binäre logistische Regression. Mitteilungen aus dem Schwerpunktbereich Methodenlehre. Heft 56 . Berlin: Freie Universität, Fachbereich Politik und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie 2003 -
13
Bundesagentur für Arbeit
.
Betriebsgrößenklassen: Zahl der Betriebe und ihrer sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Stand: 30.06.2007 . Nürnberg, 2007 -
14
Spitzenverbände der Krankenkassen
.
Leitfaden Prävention – Gemeinsame und einheitliche Handlungsfelder und Kriterien der Spitzenverbände der Krankenkassen zur Umsetzung von §§ 20 und 20a SGB V vom 21. Juni 2000 in der Fassung vom 2. Juni 2008 . Bonn, Frankfurt am Main: KomPart Verlagsgesellschaft 2008 -
15
Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen e. V .
Präventionsbericht 2007. Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung in der Primärprävention und Betrieblichen Gesundheitsförderung. Berichtsjahr 2006 . Essen, 2007 - 16 Lenhardt U. Präventionsbericht 2007: Krankenkassen waren an 6600 Standorten aktiv. Gute Arbeit. 2008; ((2)) 9-12
-
17
Techniker Krankenkasse
.
Widerstände gegen Betriebliches Gesundheitsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen. Gründe, Bedingungen und Wege zur Überwindung. Veröffentlichungen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der TK. Band 17 . Hamburg, 2008
1 Wir danken der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, namentlich Frank Brenscheidt, der uns die Daten der BIBB/ BAuA-Erwerbst ätigenbefragung 2005/2006 für die Zwecke dieser Studie zur Verfü gung gestellt hat.
Korrespondenzadresse
Dipl.-Soz. D. Beck
Dorotheastraße 26
10318 Berlin
Email: DBeck@gmx.de