Rofo 2009; 181 - VO414_1
DOI: 10.1055/s-0029-1221648

Perkutane Pfortaderembolisation vor erweiterter Leberresektion: Volumenzuwachs und Erreichen der Operabilität bei 85 Patienten

A Koops 1, E Ramcic 1, CR Habermann 1, G Krupski 2, G Adam 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift, Radiologie, Reinbek

Ziele: Die perkutane Pfortaderembolisation dient der präoperativen Induktion segmentaler Leberhypertrophie bei primär inoperablen Lebermalignomen. Ziel der Studie war die Evaluation des Ausmaßes des links-lateralen Volumenzuwachses und des Erreichens der Operabiliät zur erweiterten rechtsseitigen Hepatektomie. Methode: Bei 85 konsekutiven Patienten mit zunächst inoperablen Lebermalignomen (57% Metastasen, 39% CCC, 4% HCC) erfolgte eine Pfortaderembolisation mittels Einbringen von Histoacryl-Lipiodol-Gemisch im langstreckigen Verlauf aller zugänglichen Pfortaderhauptäste der Segmente 4–8, welches in 71% über einen subxiphoidalen und in 29% rechts-lateralen Zugang gelang. Durch manuelle CT-Volumetrie vor und alle 4 Wochen nach Embolisation wurde der Zuwachs bis zum Erreichen eines Mindestgewichtes der voraussichtlichen Restleber von >0,8% des Körpergewichtes kontrolliert. Das Erreichen der Operabiliät war durch ausreichenden Volumenzuwachs bestimmt, aber auch vom onkologischen Verlauf, sekundären CT-Befunden und dem allgemeinen Gesundheitsstatus abhängig. Ergebnis: Nach einem mittleren Intervall von 32 Tagen fand sich ein links-lateraler Volumenzuwachs von 138ml (59%), entsprechend einer Hypertrophierate von 4,3ml/d (2,1%/d). Bei 52 von 85 Patienten (61%) wurde die erweiterte rechtsseitige Hepatektomie erfolgreich durchgeführt. Bei 33 Patienten mit anhaltender Inoperabilität beruhte diese in 56% auf Tumorprogress, neuer Tumormanifestation in der voraussichtlichen Restleber oder neuen extrahepatischen Metastasen, nur in 9% beruhte die Inoperabilität auf unzureichender Restleberhypertrophie. Schlussfolgerung: Die Pfortaderembolisation ist eine erfolgversprechende präoperative Intervention zur Induktion segmentaler Leberhypertrophie bei initial unzureichender Restlebergröße, die weniger durch ungenügende Regeneration als durch den onkologischen Tumorverlauf limitiert ist.

Korrespondierender Autor: Koops A

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246 Hamburg

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