Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_N_09_03
DOI: 10.1055/s-0029-1223102

NO-Therapie bei sehr unreifen Frühgeborenen – 2 Fallbeispiele

M Knüpfer 1, F Pulzer 1, CM Gebauer 1, A Bläser 1, E Robel-Tillig 1, U Thome 1
  • 1Universitätsklinik für Kinder und Jugendmedizin, Abteilung Neonatologie, Leipzig, Leipzig

Wir stellen zwei Fälle sehr unreifer Frühgeborener vor, die eine PPHN entwickelten und mit NO behandelt wurden. Patient 1 (25,0 SSW, 801g, Geburt durch S.c., NSpH 7,34, Apgar 6/7/8) wurde primär intubiert, beatmet und mit Surfactant therapiert. Im Verlauf entwickelte sich eine PPHN, die klinisch durch eine prä-postduktale Sättigungsdifferenz (86 vs. 72) und sonographisch durch einen Rechts-Links-Shunt auf Ductus- und atrialer Ebene diagnostiziert wurde (TI von 50 mmHG). Durch konventionelle Therapie gelang es nicht, die PPHN zu durchbrechen. NO mit 10 ppm ab der 6. Lebensstunde führte sofort zur Verbesserung. Die Beatmungsdrücke konnten vermindert, der Sauerstoffbedarf auf unter 30% reduziert werden. 24 Stunden nach Therapiebeginn wurde das NO nach vorheriger Reduktion ohne negative Effekte abgesetzt. Patient 2 (27,4 SSW, 1083g, Spontangeburt, NSpH 7,37, Apgar 7/8/8) wurde ebenfalls primär intubiert, beatmet und erhielt Surfactant. In der 8. Lebensstunde zeigte sich eine prä-postduktale Sättigungsdifferenz (91 vs. 80%). Die sonographische Untersuchung bestätigte die Diagnose PPHN (Rechts-Links-Shunt auf Ductus- und atrialer Ebene, TI von 65mm Hg). NO (10 ppm) führte unmittelbar zur Durchbrechung der PPHN. Der Beatmungsdruck wurde reduziert, der Sauerstoffbedarf fiel unter 30%. Das NO konnte rasch reduziert und nach 15h Therapie ohne negative Effekte abgesetzt werden. Die Fälle zeigen, dass die genaue Diagnosestellung die entscheidende Vorrausetzung zur erfolgreichen NO-Therapie ist, dass auch sehr kleine Frühgeborene gut mit NO behandelbar sind und dass nach erfolgter Durchbrechung der PPHN die Therapie zumindest bei unseren Fällen nach kurzer Zeit beendet werden konnte.