Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0029-1223525
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Demenzen bei neurologischen Erkrankungen, Teil 1
Publication History
Publication Date:
04 May 2010 (online)
Kernaussagen
-
Neurologische Befunde im Kontext einer Demenz können wesentliche Hinweise auf den Demenztyp (kortikal / subkortikal), die befallenen neuralen Strukturen und damit auf ätiologisch wegweisende Gruppen von Ursachen liefern, die eine gezielte Labor- und apparative Diagnostik erleichtern.
-
Da neurologische Auffälligkeiten psychischen vorauseilen können (z. B. Chorea Huntington, Lewy-Körperchen-Erkrankung), sind sie oft Schlüsselbefunde für eine Frühdiagnostik.
-
Da Demenzen definitionsgemäß hirnorganische Erkrankungen sind, ist jede Demenzdiagnostik ohne einen mindestens einmal sorgfältig erhobenen Neurostatus unvollständig.
-
Da eine Reihe von Stoffwechselstörungen klinische Bilder erzeugen kann, die manchen der primär degenerativen Demenzen zumindest nahe kommen, sollte – abgesehen von hypothesengeleiteten gezielten Untersuchungen im Einzelfall – ein Basislaborscreening die häufigsten behandelbaren Ursachen erfassen können.
-
In einigen seltenen Fällen kann neurologische (oder ophthalmologische) Diagnostik sogar lebensrettend wirken (Morbus Wilson).
-
Manchmal sind der Psychiater oder Neurologe auch die Ersten, die ihr Augenmerk auf eine gut behandelbare metabolische oder Mangelerkrankung lenken (Diabetes mellitus, funikuläre Spinalerkrankung).
Literatur
- 1 Mendez M F, Cummings J L. Dementia. A Clinical Approach. Philadelphia; Butterworth Heinemann 2003
- 2 Lenz B, Bleich S, Hillemacher T. Alkoholfolgeerkrankungen. Psychiatrie und Psychotherapie up2date. 2008; 2 305-320
- 3 Lang C. Demenzen: Diagnose und Differenzialdiagnose. London; Chapman & Hall 1994
-
4 Lang C JG.
Symptomatische Demenzen. In: Wallesch C-W, Förstl H Neuropsychiatrie. Stuttgart; Thieme 2005 - 5 Neundörfer B, Heuß D Hrsg. Polyneuropathien. Stuttgart; Thieme 2007
- 6 Cordes J, Cano J, Haupt M. Reversible Demenz bei Hypothyreose. Nervenarzt. 2000; 71 588-590
- 7 Seipelt M, Zerr I, Nau R. et al . Hashimoto's encephalitis as a differential diagnosis of Creutzfeldt-Jakob disease. J Neurol Neurosurg Psychiatry. 1999; 66 172-176
- 8 Malouf M, Grimley E J, Areosa S A. Folic acid with or without vitamin B12 for cognition and dementia. Cochrane Database Syst Rev. 2003; (4) , CD004514
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Christoph J. G. Lang
Neurologische Universitätsklinik
Schwabachanlage 6
91054 Erlangen
Phone: +49-(0)91318544339
Fax: +49-(0)91318536589
Email: christoph.lang@uk-erlangen.de