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DOI: 10.1055/s-0029-1224631
© Georg Thieme Verlag Stuttgart ˙ New York
Editorial
Publication History
Publication Date:
18 September 2009 (online)
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Die juvenile idiopathische Arthritis ist die häufigste rheumatische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Ihre frühzeitige Diagnose ist, wie in Heft 1 / 2009 dieser Zeitschrift ausgeführt, für den weiteren Behandlungserfolg von entscheidender Bedeutung. Prof. Čelar erläutert in seinem Artikel anhand einer Fallstudie den aktuellen Stand der Forschung, die Relevanz der Kooperation von Spezialisten sowie die an unserer Klinik angewandte Therapieform.
Der Beitrag von Dr. Bertl stellt eine neue, von der Anthropologie beeinflusste, Diagnoseform für Asymmetrien vor. Im Rahmen der Ätiologie werden im Zuge dessen unter anderem Begriffe wie fluktuierende und direktionale Asymmetrie beschrieben.
Dr. Peter Weiss versucht mittels einer Literaturrecherche die von Kinderärzten sowie Eltern häufig gestellte Frage zu beantworten, in wieweit Schnuller- oder Daumenlutschen die Gebissentwicklung beeinflussen.
Einen besonderen Stellenwert nehmen in dieser Ausgabe Behandlungsmöglichkeiten mit Alignern ein. Dr. Kahn beschreibt in diesem Kontext zwei Fälle mit dem von ihm entwickelten Orthocaps-System.
Dr. Christian Sanders Beitrag führt in Therapiemöglichkeiten mit individuell gefertigten Schienen nach dem System von Scheridan ein, die besonders für Einzelzahnfehlstellungen oder leichte Zahnstellungsanomalien geeignet sind.
Frau Dr. Reistenhofer schildert in zwei Fallberichten die von ihr angewandten Therapiemöglichkeiten mit Invisalign. Beide Behandlungsmethoden werfen die Frage, nach deren Effizienz und Effektivität auf. Derzeit gibt es nur wenige kontrollierte klinische Studien zu diesem Thema, weshalb es nicht verwundert, dass der Präsident der American Association of Orthodontists (AAO), James Bray, in einem offenen Brief an Präsident Thomas Prescott von Align Technology vom Juli dieses Jahres auf die Bedeutung geeigneter Diagnoseformen sowie der Spezialisierung und Kompetenz des Kieferorthopäden hinweist. In Zukunft wird zwischen der AAO und Align Technology eine Zusammenarbeit in Hinblick auf prospektive klinische Studien angestrebt. In Zuge einer solchen Kooperation sollen unterschiedliche Ausbildungsstandards und Therapieintensitäten evaluiert werden, um objektive Daten, sowohl in Bezug auf „gute klinische Ergebnisse” als auch „konstante Therapiestandards”, zu generieren.
Vor dem Hintergrund einer interessanten in Kürze erscheinenden Studie berichtet Frau Dr. Ibel anhand von drei Fallbeispielen über die Therapieergebnisse von Engstandbehandlungen ohne Extraktion mit dem Damon-System. Dabei zeigt sich eine geringere Protrusion der Schneidezähne bei Engständen im Ober- als bei Engständen im Unterkiefer. Dies resultiert weniger aus der Kombination eines selbstligierenden Brackets mit einem superelastischen Draht als aus den unterschiedlichen Bracketgeometrien. So finden wir im Oberkiefer mehr vertikale Aktivierungen, die biomechanisch zu kontrolliert kippenden bis translatorischen Bewegungen führen. Im Gegensatz dazu zeigen sich im Unterkiefer mehr horizontale Aktivierungen, die unkontrollierte Kippungen hervorrufen.
Ich hoffe, mit dieser Ausgabe ihr Interesse an unterschiedlichen Therapieformen wecken zu können, und lade sie ein, Fragen und / oder kritische Anmerkungen an die Redaktion zu senden, damit Experten darauf reagieren können.
Univ. Prof. Dr. H.-P. Bantleon
Abteilung für Kieferorthopädie · Bernhard-Gottlieb-Universitätszahnklinik
Währinger Str. 25 a
A-1090 Wien
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Fax: 00 43 / 14 27 76 71 19
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