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DOI: 10.1055/s-0029-1224815
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Fraktionierte Bestrahlung beim Prostatakarzinom - Positionierungsvariabilität bestimmbar?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Juni 2009 (online)
Neue Bestrahlungstechniken und verbesserte Positionierungsmethoden wie die Implantation lagestabiler Gold-Seeds tragen zu einer Steigerung der Bestrahlungspräzision bei. Wie groß die geometrischen Schwankungen während eines Bestrahlungsblocks sind, untersuchte nun eine kanadische Arbeitsgruppe. Br J Radiol 2009; 82: 49–61
Die adäquate Beschreibung des Zielvolumens ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Strahlentherapie der Prostata mit größtmöglicher Schonung der Risikoorgane Harnröhre, Harnblase und Rektum. Externe Hautmarken reichen für die exakte Definition darunter befindlicher interner Strukturen nicht aus. Die Prostata zeichnet sich durch eine besonders hohe Organbeweglichkeit aus, die unabhängig von knöchernen Strukturen ist. Bei Bestrahlungsserien treten 2 wesentliche Positionierungsprobleme auf: Lagerungsänderungen des Patienten (Set-up Errors) und Organverschiebungen.
In der Untersuchung von Osei et al. lagen der Charakterisierung der Lagerungsvariabilität 3 in die Prostata implantierte Gold-Seeds und deren Beziehung zu knöchernen Strukturen zugrunde. Die Positionsvariabilität des Organs in Relation zu Veränderungen der knöchernen Anatomie ergab sich aus der Differenz aus Goldmarker- und Knochenverschiebung (n = 118 respektive n = 20). Täglich wurde ein "elektronisches Eingangsbild" (EPI) angefertigt, mit dem unter Berücksichtigung der Ursprungsposition eine exakte anatomische Beurteilung erfolgte.
Die durchschnittlichen Verschiebungen der Seeds betrugen 2,1 mm (AP; anterior posterior), -0,5 mm (L-R; links-rechts) und 1,0 mm (SI; superoinferior). Dabei lag mit 74 % eine Dominanz der Lageänderungen in posteriorer Richtung vor. Systematische Fehler durch Lagerungsänderungen des Patienten waren in L-R-Richtung am häufigsten. Sie betrugen durchschnittlich 1,2 mm (AP), -0,1 mm (L-R) und -0,8 mm (SI). Die Veränderungen der Prostataposition betrugen in Relation zur Knochenanatomie 0,0 (AP), 0,0 (L-R) und -0,2 mm (SI).