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DOI: 10.1055/s-0029-1224822
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Hepatozelluläres Karzinom - CT-Color-Mapping verbessert Tumordetektion
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Juni 2009 (online)
Die erfolgreiche Therapie des hepatozellulären Karzinoms (HCC) hängt entscheidend von der Tumorgröße ab. Um die Chancen zu verbessern, bedarf es der frühen Detektion kleiner Tumoren. Hier stößt die dynamische Multiphasen-CT an Grenzen. Ob es gelingt, mittels quantitativem 3-dimensionalem Color Mapping der Arterial Enhancement Fraction der Leber die Tumordetektion zu verbessern, war Thema einer koreanischen Studie. Radiology 2009; 250: 425–434
Kim et al. werteten die medizinischen und radiologischen Daten von 63 Patienten, die auf dem Boden einer Leberzirrhose 92 HCCs (mittlerer Durchmesser: 3,6 cm) entwickelt hatten, retrospektiv aus. 19 tumorfreie Personen dienten als Kontrollgruppe. Alle Teilnehmer hatten sich einer dynamischen Multiphasen-CT mit einem 16-Zeilen-Multidetektor-Gerät unterzogen. Um quantitative AEF Color Maps (AEF = Arterial Enhancement Fraction) zu erstellen, wurden die Scans anschließend mittels einer speziellen Software am Computer nachbearbeitet. 3 Radiologen befundeten unabhängig voneinander zunächst die Bilder der Multiphasen-CT und 4 Wochen später dann den kompletten Satz aus Multiphasen-CT und quantitativen Color Maps. Die diagnostische Leistung beider Verfahren wurde mittels JAFROC-Analyse evaluiert.
Im Vergleich zum Leberparenchym wiesen HCCs unabhängig von Tumorgröße oder histologischem Grad eine signifikant höhere mittlere AEF auf (75,6 ± 13,3 vs. 23,4 ± 8,2). Der diagnostische Zusatzgewinn durch das Color Mapping war signifikant (JAFROC figure of merit 0,933 vs. 0,861). Die Sensitivität für die HCC-Detektion stieg um 17 % von 72 auf 89 %, bei kleinen Läsionen £ 2 cm sogar um 30 % von 49 auf 79 %. Dies ging allerdings mit einer höheren Rate falsch positiver Befunde (18 vs. 5) einher. Hauptgrund waren Fehlinterpretationen von arterioportalen Shunts (n = 14). Die Zahl der falsch negativen Befunde sank durch das AEF Color Mapping von 40 auf 18. In 15 der 18 nicht erkannten Fälle handelte es sich um kleine (< 1 cm) peripher gelegene Tumoren. Die Interobserver-Übereinstimmung war gut bzw. sehr gut. Die Bildqualität der AEF Color Maps wurde in 72 % als exzellent bewertet. Die Nachbearbeitungszeit betrug im Schnitt 43 s.
KM-angehobe Leber-CT mit Darstellung eines ausgedehnten, zentral liegenden minderperfundierten HCC (Bild: Radiologische Universitätsklinik Tübingen).