Der Klinikarzt 2009; 38(5): 240-245
DOI: 10.1055/s-0029-1225547
Schwerpunkt

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Lebensstil als Risikofaktor für eine Demenzentwicklung – Neue Erkenntnisse zur Prävention von Gedächtnisproblemen

Lifestyle as a risk factor of developing dementia – New findings for prevention a disturbance of memoryCarolin C. Knorr1 , Lutz Frölich1
  • 1Abteilung für Gerontopsychiatrie
  • Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Juni 2009 (online)

Wegen der immer noch steil wachsenden Zahl an Betroffenen wird die Alzheimer–Demenz und andere Demenzerkrankungen in den kommenden Jahrzehnten weltweit zu einem der bedeutendsten Gesundheitsprobleme heranwachsen. Entsprechend wird es unabdingbar sein, zusätzlich zu neuen Therapieansätzen erhebliche Anstrengungen hinsichtlich der Entwicklung vorbeugender Maßnahmen sowie im Bezug auf ein Risikomanagement zu leisten. Als erste Voraussetzung gilt hierbei die möglichst frühzeitige Identifizierung von Personen mit einem erhöhten Risiko, später an Demenz zu erkranken, für diese sollten dann effektive Interventionen zur Verfügung stehen. Epidemiologische Studien haben eine Reihe von Risikofaktoren identifiziert, die das Risiko, eine Demenz zu entwickeln, beeinflussen. Einige dieser Faktoren wie Alter oder Genetik lassen sich am einzelnen Menschen nicht (mehr) verändern. Aber es gibt Faktoren in der Lebensführung, wie z. B. Bewegung, Rauchen, Alkoholkonsum und Ernährung sowie kardiovaskuläre Faktoren, die das Demenzrisiko positiv oder negativ modifizieren und innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens – meist im mittleren Erwachsenenalter – noch veränderbar sind. Der nachfolgende Text liefert eine Übersicht und Diskussion neuester Erkenntnisse zu den demenz–spezifischen Risikofaktoren, die vom Lebensstil abhängig sind und die mit einer Demenzentwicklung in Zusammenhang gebracht werden können.

Over the coming decades, Alzheimer's disease (AD) and other dementias will become the number one public health problem worldwide. Thus, in addition to new therapeutic interventions for effectively treating affected patients, extensive efforts for developing measures for prevention or risk management of this condition are needed. Early identification of individuals at increased risk of dementia is a first precondition. Epidemiological studies have identified several factors, which influence an individual's risk of developing dementia. Some of these, such as age or genetics, cannot be changed. Never the less there are factors related to lifestyle, such as physical and mental activity, as well as the density of the psychosocial network which all modify the risk of dementia and which are amenable to change within a reasonable timespan. Here, the current evidence concerning those lifestlye risk factors, which are specifically associated with dementia are reviewed and discussed.

Korrespondenz

Prof. Dr. med. Lutz Frölich

Abteilung Gerontopsychiatrie Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

J5

68159 Mannheim

Fax: 0621/1703–3005

eMail: lutz.froelich@zi-mannheim.de