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DOI: 10.1055/s-0029-1225959
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Lahmheitsuntersuchung bei Kleintieren
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
23. Juni 2009 (online)
Einleitung
Lahmheitsuntersuchung – warum?
Werden in der Kleintierpraxis Kleintiere wegen einer Lahmheit vorgestellt, empfiehlt es sich, einen bestimmten Untersuchungsgang einzuhalten, damit keine Befunde übersehen werden. Inhaltlich werden sich diese Untersuchungsgänge sicherlich von Praxis zu Praxis unterscheiden. Wesentlich ist jedoch, dass der Untersuchungsgang stets nach dem gleichen Muster ablaufen sollte, damit nichts übersehen wird. Zur zielorientierten Vorbereitung dieser Untersuchung ist es von Bedeutung, dass die Helferin bzw. TMFA in den Untersuchungsgang eingebunden ist und über seinen Ablauf Bescheid weiß.
Die Lahmheitsuntersuchung ist Teil der allgemeinen klinischen Untersuchung
Generell gilt der Untersuchungsgang bei allen Kleintieren. Die Effizienz der Durchführung ist jedoch eng gekoppelt an die Bereitschaft des Patienten mitzuarbeiten. Hier bestehen große individuelle wie auch tierartliche Unterschiede. Ein gut erzogener oder gar ausgebildeter Hund wird sich z. B. besser beim Vorführen in der Bewegung beurteilen lassen als ein Welpe, eine Katze oder ein Kaninchen.
Die Lahmheit eines Patienten darf auch niemals isoliert untersucht werden, sondern stets nur im Hinblick auf den Gesamtorganismus. Dies bedeutet, dass die sogenannte Lahmheitsuntersuchung stets nur in Zusammenhang mit der klinischen Allgemeinuntersuchung des gesamten Patienten sinnvoll ist. Nur so können z.B. Lahmheiten erkannt werden, die z. B. durch innere Erkrankungen des Patienten hervorgerufen werden.
Lähmung – Lahmheit
Wesentlich ist der Unterschied zwischen Lahmheit und Lähmung. Eine Lahmheit wird in der Regel durch Schmerzen oder Blockaden bei der Bewegung ausgelöst und führt dadurch zu Veränderungen des normalen Bewegungsablaufes. Eine Lähmung ist nicht Ausdruck von Schmerzen, sondern wird durch Störungen der Nerven- oder Muskelaktivität hervorgerufen. Auf den Unterschied zwischen Lahmheit und Lähmung ist bereits bei der telefonischen Anmeldung des Patienten zu achten, da dieser Unterschied den meisten Klienten nicht bekannt ist. Lähmungen, insbesondere wenn sie akut auftreten, haben ein wesentlich höheres Risikopotential als Lahmheiten und sollten zeitnah in die Praxis einbestellt werden.