Rofo 1973; 119(11): 530-544
DOI: 10.1055/s-0029-1229722
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Leistungsfähigkeit und Grenzen der Leberarteriographie

The value and limitations of hepatic arteriographyE. Bücheler, I. Boldt, H. Frommhold
  • Aus der Radiologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. P. Thurn) der Universität Bonn
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. August 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird versucht, die Leistungsfähigkeit und Grenzen der Leberarteriographie an einem Material von 328 Fällen, bei denen die Diagnose operativ, histologisch oder autoptisch gesichert wurde, oder bei denen aufgrund des klinischen Verlaufs kein Zweifel an der Diagnose bestand, zu ermitteln. Die Leberarteriographie hat auf der Basis klinischer, laborchemischer und laparoskopischer Informationen einen hohen Stellenwert, der durch keine andere präoperative Untersuchungsmethode erreicht werden kann. Während die Treffsicherheit bei den primären Lebermalignomen mit 94% zufriedenstellend ist, sinkt sie bei den sekundären Blastomen auf die Rate von 82%, bedingt durch die dinerentere Tumorgröße. Befriedigende Trefferquoten sind auch bei der Echinokokkuserkrankung der Leber mit 90%, gutartigen Tumoren mit 84%, Traumen mit 93% zu erzielen. Global gesehen liegt die Treffsicherheit bei etwa 90%; 5% falsch positive Resultate beweisen, daß die differentialdiagnostischen Schwierigkeiten unerheblich sind. Die geringe Anzahl falsch negativer Befunde von 5% rechtfertigen den methodischen und materiellen Aufwand sowie die im Vergleich zu anderen Untersuchungsverfahren größere Komplikationsrate.

Summary

An attempt has been made to determine the value and limitations of hepatic arteriography in a material of 328 patients. In these, the diagnosis was confirmed at operation, histologically or at autopsy, or in whom the clinical course left no doubt regarding the diagnosis. Clinical, biochemical and laparoscopie findings indicate that hepatic arteriography achieves an accuracy which cannot be equalled by any other preoperative method of investigation. Diagnostic accuracy for primary liver tumours is satisfactory, being 94%; it is less for secondary tumours (82%), this depending on tumour size. Satisfactory accuracy can also be achieved for echinococcus (90%), benign tumours (84%) and trauma (53%). Altogether, accuracy is about 90%; 5% false positive results indicate that there are difficulties in the differential diagnosis which cannot be overcome. The low number of false negative results (5%) justifies the use of this method, as well as the slightly higher complication rate which will be encountered in comparison with other methods.