Rofo 1974; 120(4): 481-488
DOI: 10.1055/s-0029-1229840
Originalarbeiten

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Vergleichende tierexperimentelle Untersuchungen zur Verteilung von 99mTc-Pyrophosphat, 99mTc-Diphosphonat und 85Sr*

Comparative animal experiments concerning the distribution of 99mTc-pyrophosphate, 99mTc-diphosphonate and 85SrU. Büll, D. Balser, K. W. Frey
  • Aus Klinik und Poliklinik für Radiologie (Direktor: Prof. Dr. med. J. Lissner) und der Chirurgischen Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. med. F. Holle) der Universität München
* Die in vorliegender Arbeit errechneten Werte der prozentualen Anreicherung in der „Muskulatur“ beinhalten die Radioaktivitätskonzentration in Muskeln und Sehnen bzw. Aponeurosen (gemessen im Bereich der Unterschenkelmitte). Weitere Untersuchungen haben inzwischen ergeben, daß die Radioaktivitätskonzentration sowohl bei 99mTc-Pyrophosphat als auch bei 85Sr in reiner Muskulatur (Oberschenkel) bis zur Hälfte kleiner ist als in Teilen der von Sehnenplatten durchsetzten Unterschenkelmuskulatur. Die in Tabelle 4 angegebenen Relationen Knochen/Muskel berücksichtigen also den quantitativen Anteil der Radioaktivität in Sehnen bzw. Aponeurosen, der bei Bestimmung der „Target-nontarget-Verhältnisse“ nicht vernachlässigt werden kann.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. August 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei 28 Hasen wurde 85Sr, 99mTc-Pyrophosphat (n = 20) und 99mTc-Diphosphonat (n = 8) i.v. injiziert. Ein bis drei Stunden p.i. wurden die Tiere getötet und der Radioaktivitätsgehalt in Blut, Urin, Nieren, Muskulatur, Leber, Schilddrüse sowie in verschiedenen Knochenregionen bestimmt. 99mTc-Phosphatverbindungen lagern sich im Vergleich zu 85Sr noch mehr im spongiösen Knochen ab. Für 99mTc-Pyrophosphat ergab sich gegenüber 85Sr das größte Radioaktivitätsverhältnis Knochen/Muskel (target-nontarget) und Spongiosa/ Kompakta. 99mTc-Diphosphonat zeigte die schnellste Muskelclearance, aber drei Stunden p.i. eine geringere Knochenanreicherung als 85Sr. Die minimale Radioaktivität in der Schilddrüse läßt auf eine gute In-vivo-Stabilität der 99mTc-Markierungen schließen. 99mTc-Pyrophosphat erwies sich als die beste knochensuchende Verbindung.

Summary

85Sr, 99mTc-pyrophosphate (n = 20) and 99mTc-diphosphonate (n = 8) were injected intravenously into 28 rabbits. The animals were killed one to three hours after injection and radioactivity was determined in blood, urine, kidneys, muscle, liver, thyroid and in various bones. 99mTc-phosphate compounds tended to be deposited more markedly in spongey bone than was the case for 85Sr. Compared with 85Sr, the most marked radioactivity differential for bone and muscle (target — non-target) and spongiosa and compacta was achieved by 99mTc-pyrophosphate. 99mTc-diphosphonate showed the most rapid muscle clearance, but three hours after injection lower bone activity than with 85Sr. Minimal radioactivity in the thyroid suggests good in vivo stability of the 99mTc-compound. 99mTc-pyro-phosphate proved to be the best bone-seeking compound.

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