Rofo 1974; 121(7): 1-12
DOI: 10.1055/s-0029-1229884
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Papillom der Nasen- und Nasennebenhöhlen*

Papilloma of the nasal and sinus cavitiesH.-W. Förste
  • Aus der Neuroradiologischen Abteilung des Kommunehospitals Aarhus (Chefarzt: Dr. E. Ratjen)
* Herrn Dr. Ratjen danke ich für die Überlassung des Themas und die Unterstützung bei der Durchführung der Arbeit.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. August 2009 (online)

Zusammenfassung

An 26 Patienten mit einem epithelialen Papillom werden die röntgenologischen Veränderungen am Cavum nasi und an den Sinus untersucht. 23 Patienten zeigten einen deutlichen röntgenologischen Befund mit Kavitätsverschattungen und Knochenveränderungen. Eine Auftreibung des Cavum nasi fand sich in 50%, des Sinus maxillaris in 80% und des Sinus ethmoidalis in 70% der Fälle. Zu Knochendestruktionen war es bei 17 Patienten (65%) gekommen. Für die genauere Topographie der Papillome, besonders im Cavum nasi und der Ethmoidalregion, sowie für die Abgrenzung ossärer Veränderungen ist die polyzykloide Schichtuntersuchung unentbehrlich. Eine Über- und Unterdiagnostik der Befunde kann nicht immer vermieden werden, da eine Entscheidung zwischen Tumor und Sekretstagnation in den Sinus bei fehlender Wandverlagerung meist unmöglich ist und Knochendestruktionen durch massive aneinandergrenzende Weichteilverschattungen vorgetäuscht werden können. Die Differentialdiagnose steht gegen Mukozelen, Zysten und andere benigne Tumoren. Entscheidend kann das Mitbefallensein des Cavum nasi sein. Die Rezidivhäufigkeit (22%) und die Gefahr einer malignen Entartung (1 Fall) erfordern postoperativ eine regelmäßige klinische und röntgenologische Kontrolle der Patienten über Jahre.

Summary

The radiological changes in the nasal cavity and the paranasal sinuses in 26 patients with epithelial papillomas are described. Twenty-three patients had well marked radiological abnormalities, consisting of opafication of the sinus cavities and bone changes. They were found in 50% in the nasal cavity, 80% in the maxillary sinuses and in 70% in the ethmoid sinuses. Bone destruction was present in 17 patients (65%). Polycycloid tomography is essential for exact demonstration of the topography of the papillomas, particularly in the nasal cavity and ethmoid regions. Errors in diagnosis cannot be totally avoided; in the absence of displacement of bony structures it is usually impossible to distinguish between tumour and accumulated secretions. Bone destruction may be simulated by overlap from soft tissue shadows. The differential diagnosis includes mucocoeles, cysts and other benign tumours. Involvement of the nasal cavity is diagnostic. The frequency of recurrences (22%) and the danger of malignant change (one case) requires regular clinical and radiological post-operative follow-up.