Entwicklungsstörungen der Vena cava inferior und der Beckenvenen

Zusammenfassung

Am Beispiel von Anlageanomalien im Bereich der unteren Hohlvene und der Beckenvenen wird die Notwendigkeit einer differenzierten röntgenanatomischen und hämodynamischen Betrachtungsweise dargelegt. Unter den Bedingungen des venösen Niederdrucksystems spielt die Wahl der Untersuchungstechnik eine besondere Rolle bei der Erfassung oft komplizierter morphologiseher und funktioneller Situationen. Mit einem standardisierten Verfahren, das die äußere parietale Beckenvene beiderseits unter gleichen Bedingungen darstellt und eine untere Kavographie einbezieht, ist die umfassende, fehlerfreie Analyse möglich. Standardisierung heißt: 1. Definition der Lage des Patienten bei der Untersuchung und Wechsel des Lagerungswinkels zur Funktionsprüfung, 2. seitengleiehe Kanülierung oder Katheterisierung mit Venendruckmessung, 3. seitengetrennte und simultane Injektion gleicher KMMengen mit definierter Einflußgeschwindigkeit (Druckinjektion), 4. Bewertung der Durchflußgeschwindigkeit des KM und 5. Einsatz des Valsalva-Preßversuchs.

Der entwicklungsgeschichtliche Standort der untersuchten Anomalien wird diskutiert, ihre klinisch-funktionelle Bedeutung wird aus der Wertigkeit der erhobenen Detailbefunde abgeleitet. Das methodische Vorgehen wird im einzelnen dargelegt und begründet.

Summary

Anomalies of the inferior vena cava and pelvic veins are illustrated and Roentgen anatomic and haemodynamic features in their differential diagnosis are discussed. The technique of examination in the venous low pressure system is particularly important for the elucidation of frequently complex morphological and functional abnormalities. It is possible to obtain a reliable study of the parietal pelvic veins and of the cava by means of a standardised procedure. Standardization requires: 1. Defining the position of the patient during the examination and a change in position as a functional test, 2. Bilateral cannulation or catheterisation for venous pressure measurements, 3. Both one-sided and bilateral, simultaneous injections of equal contrast quantities, with a defined injection rate (pressure injection), 4. Measurement of flow rate of contrast medium and 5. Uso of the Valsalva manoeuvre. The embryology of the anomalies is discussed and their clinical and functional significance is defined. The method of examination is described in detail.