Effektivität von Vasopressoren und Vasodilatoren in der pharmakodynamischen Nierenangiographie

Zusammenfassung

Auf der Basis einer Analyse von 9450 Röntgenaufnahmen an 355 Patienten wird der diagnostische Wert der pharmakodynamischen Nierenangiographie dargelegt. Im Rahmen einer systematischen, klinisch-experimentellen Studie wurde in allen Fällen jeweils eine Nierenangiographie in konventioneller Technik durchgeführt als Ausgangspunkt zur Beurteilung der Effektivität adrenergischer und cholinergischer Pharmaka. Drei Vergleichsserien führten zu der eindeutigen Aussage, daß die pharmakodynamischen Methoden den Wert der Nierenangiographie zu steigern vermögen. Die Vasopressoren bewirken während der arteriellen Phase eine Änderung des Druckgradienten in Richtung der neugebildeten Gefäße, welche selbst unempfindlich reagieren. Die Bedeutung der Vasodilatatoren liegt in einer ausgeprägten Verstärkung der Kontrastdichte während der parenchymatösen sowie der venösen Phase des Angiogramms. Auf diese Weise werden strukturelle Änderungen des Nierenparenchyms sowie pathologische Prozesse des Venensystems hervorgehoben. Die Effektivität der adrenergischen Pharmaka ergibt sich also aus der bewirkten Betonung der pathologischen Gefäßversorgung verschiedener Tumoren oder auch herdförmigen Entzündungen bzw. Nierenkontusionen, während sich die Cholinergika zur besseren Darstellung von Parenchymläsionen bei Tumoren, Zysten, Abszessen, Tuberkulomen sowie auch der diskreten traumatischen Nierenschädigung eignen. Die Ergebnisse scheinen eindeutig den Schluß zu rechtfertigen, daß die pharmakodynamische Untersuchung einen integralen Bestandteil der angiographischen Nierendiagnostik darstellt.

Summary

9,450 radiographs of 355 patients were analysed in order to determine the diagnostic values of pharmaco-dynamic renal angiography. In each case renal angiography was performed by a conventional technique as the basis for a clinical experimental study of the effectiveness of adrenergic and cholinergic drugs. The comparison showed unequivocally that pharmacodynamic methods may increase the value of renal angiography. Vasopressors alter the pressure gradient during the arterial phase and improve filling of neovascular areas, which are themselves unreactive. The value of the vasodilators depends on the increased contrast values during the parenchymatous and venous phases of the angiogram. In this way structural changes in the renal parenchyma and pathological changes in the veins can be emphasised. The value of adrenergic drugs consists in increasing the vascular supply to various tumours, focal inflammatory disease and renal contusion, whereas cholinergic drugs are suitable for improving the demonstration of parenchymal lesions, such as tumours, cysts, abscesses, tuberculomas and localised renal trauma. The results indicate clearly that pharmaco-dynamic methods represent an integral part of renal angiography.