Duodenalwandzyste mit Einmündung des Ductus choledochus und Ductus pancreaticus

Zusammenfassung

Es wird über eine röntgenologische Beobachtung einer Duodenalwandzyste bei einer 27jährigen Türkin berichtet. Die Duodenalwandzyste führt bei der Bariumbreipassage des Duodenums zu einem scharf begrenzten, glattrandigen, daumengroßen Aussparungseffekt. Im intravenösen und intraoperativen Cholangiogramm füllt sich das Lumen der Wandzyste über den Ductus choledochus mit Kontrastmittel auf. Auf der dem Darmlumen abgewandten Seite der Zyste münden Ductus choledochus und Ductus pancreaticus über die Papilla Vateri ein. Die Größe der Darmwandzyste schwankt entsprechend ihrem Füllungsgrad mit Galle und Pankreassaft. Lage und Morphologie sind operativ bestätigt. Die histologische Untersuchung der Zyste ergibt eine äußere Bekleidung mit Dünndarmschleimhaut und eine innere Auskleidung mit Dünndarmschleimhaut mit eingesprengten Inseln von Magenschleimhaut. Die Entstehung dieser Duodenalwandzyste wird auf embryonale Entwicklungsstörungen bei der Rekanalisation des Epithelschlauchs des Duodenums zurückgeführt.

Summary

The radiological findings in a 27-year old female Turkish patient with a cyst in the wall of the duodenum are described. It caused a sharply demarkated, smooth thumb-print in the duodenum shown by barium meal. An intravenous and intraoperative cholangiogram caused filling of the cyst with contrast through the bile duct. The bile and pancreatic ducts terminated on the medial side of the cyst through the papilla of Vater. The size of the cyst varied, depending on its degree of filling with bile and pancreatic juice. Its position and morphology has been confirmed at operation. Histology showed an external cover of small bowel mucosa and an inner lining of small bowel mucosa interspersed with islands of gastric mucosa. The development of this cyst is explained as a developmental anomaly during recanalisation of the embryonic duodenum.