Rofo 1978; 128(3): 304-312
DOI: 10.1055/s-0029-1230849
Originalarbeiten

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Kontrastmittelextravasationen aus dem Nierenbeckenkelchsystem bei Infusionspyelogrammen

Contrast extravasation from the pelvicalycine system during infusion pyelographyE. Walter, K. J. Wolf
  • Medizinisches Strahleninstitut der Universität Tübingen (Direktor: Prof. Dr. W. Frommhold)
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Publication Date:
31 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei Infusionspyelogrammen werden gelegentlich Rupturen des Nierenbeckenkelchsystems beobachtet. Über 20 eigene Beobachtungen wird berichtet. Ursache waren meist Ureterkonkremente, die zu einer Harnabflußbehinderung und damit zu einem akuten Druckanstieg im Nierenbeckenkelchsystem führten. Einleitend werden die anatomischen und pathophysiologischen Grundlagen des Rupturmechanismus dargestellt. Anschließend wird über die eigenen Fälle berichtet. 13mal kam es zu Rupturen, ohne daß eine Vorschädigung der Nieren bestand, hier kam es regelmäßig zu spontanen Abheilungen nach Beseitigung der Abflußbehinderung. 5mal fanden wir die Ruptur bei vorgeschädigter Niere, über die dadurch bedingten Änderungen in der Rupturlokalisation und die möglichen Komplikationen wird berichtet. Besonderer Erwähnung bedürfen 2 Fälle, bei denen eine Ruptur persistierte und sich retroperitoneal eine Pseudozyste ausbildete. In der Literatur wurde bisher lediglich 1966 ein ähnlicher Fall mitgeteilt.

Summary

Rupture of the pelvicalycine systems is occasionally observed during infusion pyelograms. Twenty such cases are reported. The usual cause was the presence of stones in the ureter leading to urinary tract obstruction and acute pressure rise in the pelvicalycine system. The anatomical and physiological basis for the rupture is outlined. Subsequently our own cases are described. In 13 patients rupture occurred without previous renal abnormality; in these there was always spontaneous healing once the obstruction had been removed. In five patients rupture occurred in a previously damaged kidney; the changes at the point of rupture and the subsequent possible complications are described. Two cases should be mentioned in detail; in these, rupture persisted and lead to the development of a retroperitoneal pseudocyst. Only one similar case is reported in the literature since 1966.