Korrelation zwischen radiologischen, szintigraphischen und histologischen Veränderungen im Knochen beim Kaninchen nach Bestrahlung mit Einzel- und fraktionierter Dosis^*

Zusammenfassung

Bei je 8 Kaninchen wurde die linke hintere Extremität mit 1750 rad Einzeldosis beziehungsweise mit 4650 rad über 3 Wochen fraktioniert bestrahlt. Alle Tiere zuzüglich 4 nicht bestrahlte Kontrollen wurden periodisch mit Röntgenaufnahmen und ^99mTechnetiumpyrophosphat-Szintigrammen während einem Jahr nachuntersucht. Grundsätzlich wurde kein Unterschied zwischen der Einzel- und der fraktionierten Dosis beobachtet. Szintigraphisch wurde eine biphasische Zunahme des Uptakes gefunden, wobei der erste Peak mit der Bestrahlung zusammenfiel und vaskulären Ursprungs war, während der zweite Peak im 4. Monat beobachtet wurde und knochenmetabolisch bedingt war. Nach einem Jahr war der Uptake im bestrahlten Bein leicht vermindert. Die ersten radiologischen Veränderungen wurden frühestens nach 6 Monaten beziehungsweise nach Abklingen des zweiten Peaks im Szintigramm gefunden und bestanden aus vergröberter unscharf begrenzter Trabekulation, inhomogener fleckiger Knochenmineralisation und „endosteal scalloping“. In 6 Tieren entwickelte sich ein vom Knochen ausgehendes Strahlensarkom, das je nach seiner Histologie zuerst szintigraphisch oder radiologisch nachweisbar war. Auf den Wert der kombinierten radiologischen und szintigraphischen Untersuchung für die frühzeitige Erfassung eines pathologischen Prozesses in der Nachbestrahlungsperiode wird hingewiesen.

Summary

The left hind legs of eight rabbits were irradiated with 1,750 rad in a single dose or with 4,650 rad divided over a period of three weeks. These animals, as well as four who had not been irradiated, were examined periodically radiologically and with ^99mTechnetium pyrophosphate scintigrams during one year. No difference could be detected between the results of the single and fractionated doses. Scintigraphically there was a biphasic increase in uptake, the first peak co-inciding with the irradiation and of vascular origin, whereas the second peak occurred at four months and was due to a change in bone metabolism. At the end of a year uptake in the irradiated limb was slightly reduced. The earliest radiological changes were found after six months, at the end of the second scintigraphic peak; they consisted of coarsening and blurring of the trabeculae, non-homogeneous spotty mineralisation and endosteal scalloping. Six animals developed a radiation-induced bone sarcoma, first demonstrated either by scintigraphy or radiology depending on its histology. The value of combining radiological and scintigraphic examinations for the early detection of post-radiation abnormalities is stressed.