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DOI: 10.1055/s-0029-1231307
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Die diagnostische Bedeutung von Mikroverkalkungen bei Hodentumoren
The diagnostic significance of microcalcifications in testicular tumorsPublication History
Publication Date:
31 July 2009 (online)
Zusammenfassung
Die Untersuchung ganzer Semikastrationspräparate mit malignen Hodentumoren zeigt, daß in einem überraschend hohen Prozentsatz Mikroverkalkungen röntgenologisch und histologisch nachzuweisen sind. Kleine, häufig in mehreren Gruppen angeordnete Kalzifikationen in der tumorbenachbarten Parenchymzone sind für Seminome typisch, während bei Teratomen außerdem relativ häufig auch solitärer Mikrokalk und polymorphe Verkalkungsformen beobachtet werden. Mikroverkalkungen treten auch bei nichtneoplastischen Erkrankungen des Hodens auf, jedoch in einem wesentlich geringeren Prozentsatz und mit einem unterschiedlichen Verkalkungsmuster. Bei klinisch unklaren Hodentumoren erscheint die präoperative radiologische Untersuchung als eine nicht-invasive Maßnahme indiziert, um weitere Hinweise auf das Vorliegen einer malignen Keimzellgeschwulst zu erhalten. Unter Beachtung des gesamtgenetischen Risikos besteht die Hoffnung, im Einzelfall eine so früh- und rechtzeitige Diagnose stellen zu können, daß weitere invasive Untersuchungsmaßnahmen mit der erhöhten Gefahr einer Tumorausbreitung zunehmend vermieden werden und durch die Mithilfe der präoperativen Orchioradiographie eine Radikalresektion des Primärtumors vor seiner Metastasierung möglich wird.
Summary
The evaluation of total orchiectomy tissue specimens with malignant testicular tumors shows that microcalcifications can be found in a surprisingly high percentage by radiological and histological examinations. Small, often in several groups located calcifications in the parenchyma neighbouring the tumor are typical for seminoma, whereas in teratoma solitary microcalcifications and polymorphic types can also be seen. Microcalcifications are also present in not neoplastic testicular diseases but in a much smaller percentage and with a different type of calcification. The preoperative radiographic examination of testicular tumors of unknown origin seems to be indicated as a noninvasive method able to provide further information about the presence of a malignant germ cell tumor. Regarding the genetic risks of the method, there is hope to avoid other more invasive examinations with their danger of tumor spreading and to enable a radical resection of the primary tumor before its metastatic formation by the mean of preoperative orchioradiography.