Zusammenfassung
Die Diagnostik des Knorpelschadens ist dank der Fortschritte der Arthrographie in zunehmendem Maß Aufgabe des Radiologen. Die Doppelkontrasttechnik und sog. „Défilé“-Aufnahmen ermöglichen eine exakte Beurteilung der Knorpelflächen des Femoropatellargelenkes. Anhand von 250 untersuchten Patienten wird über die Aussagekraft dieser Methode berichtet. Im Vergleich dazu ist die axiale Patellanativaufnahme nicht geeignet, das Frühstadium eines Knorpelschadens zu erfassen, der noch nicht zu Sekundärveränderungen am Knochen geführt hat. Die Einteilung der Patellaform in verschiedene Dysplasiegrade nach Wiberg und Baumgartl ergibt zwar statistisch einen Zusammenhang mit der Häufigkeit eines Knorpelschadens, erlaubt aber im Einzelfall keine Aussage. Einen besonderen Einfluß auf die Gelenkmechanik und das Entstehen einer Chondromalazie übt ein Knorpelfirst der medialen Facette aus. Durch Untersuchungen am Leichenknie und Auswertung der Patientendaten wird die Bedeutung dieses Knorpelfirstes veranschaulicht.
Summary
Thanks to recent advances in arthrography, diagnosis of cartilaginous lesions has increasingly become a task of the radiologist. An accurate assessment of the cartilage of the femoropatellar joint can be established via double-contrast technique and so-called “défilé” projections, whereas the axial projection of the patella without contrast medium shows only secondary arthrotic changes of bone and is unsuitable for demonstrating early cartilaginous damage. The classification of dysplastic patellae into different types according to Wiberg and Baumgartl yields a statistical correlation with the frequency of chondromalacia, but does not give any conclusive evidence in individual cases. A special influence on joint mechanics and the development of chondromalacia patellae is exercised by a cartilaginous ridge of the medial patellar facette.
