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DOI: 10.1055/s-0029-1231677
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Über Epituberkulose jenseits des Kindesalters
Publication History
Publication Date:
24 August 2009 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/roefo/194909/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0029-1231677-1.jpg)
Zusammenfassung
An Hand von 15 klinisch-röntgenologischen Serienbeobachtungen “epituberkulöser” Lungenfeldverschattungen bei jugendlichen und älteren Erwachsenen werden Begriff und Differentialdiagnose dieses, neuerdings auch jenseits des Kindesalters nicht allzuseltenen Krankheitsbildes besprochen. — Epituberkulose ist ein klinisch-röntgenologisches Syndrom, das durch 4 Eigenschaften charakterisiert ist: 1. peri- oder parahiläre Lokalisation und mehr oder weniger homogene Schattenstruktur im Röntgenbild, 2. gleichseitiges und gleichzeitiges Vorhandensein tumorartiger Bronchial- und Mediastinal-Lymphknotenschwellungen, 3. Auftreten in der Primärherdperiode der Tuberkulose, 4. gutartige Entwicklungstendenz mit nur ausnahmsweiser Einschmelzungsneigung.— Die Verschattungen sind beim Erwachsenen meistens bedeutend weniger ausgedehnt als beim Kind. Pathologisch-anatomisch stellt die Epituberkulose keine Einheit dar: das Syndrom kann durch reine oder unreine Atelektasen im Sinne Rössles, durch “Retentionspneumonien” (R. W. Müller), durch flüchtig-hyperergische Pneumonien spezifisch-allergischer oder parallergischer Natur und schließlich durch gutartige, typisch-spezifische Vorgänge bedingt sein. Die chronischen Formen, die mit Residuen ausheilen, beruhen wahrscheinlich auch beim Erwachsenen in der Mehrzahl auf Teil-Lappenatelektasen infolge Bronchialverschluß durch Kompression oder Lymphknoten-Einbruch. — Es wird auf die Erscheinungen des Randemphysems und der Randtransparenz hingewiesen. Es handelt sich dabei um Durchgangsstadien des atelektatischen Geschehens. Ihr Nachweis scheint für die Erkennung sublobärer Atelektasen von einiger Wichtigkeit zu sein. — Epituberkulose und typische Tuberkulose können nicht streng voneinander geschieden werden. Es gibt Mischformen, die mit Hilfe des Schicht verfahr ens und evtl. auf Grund begleitender Interlobärergüsse sowie durch den Sputumbefund aus prognostischen und therapeutischen Gründen erkannt und getrennt werden sollten.