Rofo 1949; 72(10): 474-479
DOI: 10.1055/s-0029-1231694
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zur Frage der Aluminiumlunge

Karl Umbach
  • Aus dem Röntgeninstitut (Leiter: Dr. A Vogt) der Med. Univ.- und Poliklinik Tübingen (Direktor: Prof. Dr. H. Bennhold)
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
24. August 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über einen Kranken berichtet, der auf Staubinhalation mit chronischer Bronchitis reagierte und der daher mehrfach seinen Arbeitsplatz wechselte, bis er in der Aluminiumbranche als Gußputzer infolge der schlechten Arbeitsbedingungen Aluminiumstaub inhalierte und zusätzlich an Blutspucken erkrankte. Auf Grund der Vorgeschichte und des Röntgenbefundes sowie des tödlichen Verlaufs ist die Diagnose einer Aluminiumlunge zu stellen. Die Aluminiumlunge kann nicht nur bei der Aluminiumbronzepulverherstellung, sondern auch bei Aluminiumgußputzern bei ungünstigen äußeren Bedingungen des Arbeitsraums entstehen. Eine individuelle Disposition des Kranken muß außerdem angenommen werden, da er auch gegen Holzstaub und Säuredämpfe stark empfindlich war. Der Verlauf war infolge der bei Gußputzern nicht so intensiven Aluminiuminhalation chronisch progredient und erstreckte sich auf etwa 9 Jahre.