Aktuelle Urol 2013; 44(06): 477-488
DOI: 10.1055/s-0029-1233527
Operative Techniken
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Suprapubische Adenomektomie

K. Weingärtner
1   Klinik für Urologie und Kinderurologie, Sozialstiftung Klinikum Bamberg, Bamberg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. November 2013 (online)

Indikation

  • große endovesikal entwickelte Prostataadenome>80–100 ml, evtl. mit simultan vorhandenen multiplen Blasensteinen

  • assoziierte Blasendivertikel, die sich postmiktionell nicht entleeren oder endoskopisch einsehbar sind

  • lagerungstechnische Probleme z. B. bei Patienten nach Totalendoprothese der Hüfte

Die Operationsindikation beim benignen Prostatasyndrom hängt ab vom subjektiven Leidensdruck des Patienten und objektiven Parametern wie Uroflow, Restharnbildung oder Harnstau. Das Ausmaß obstruktiver oder irritativer Miktionsbeschwerden und deren Einfluss auf die Lebensqualität können mit dem Internationalen Prostatasymptomen-Score (IPSS) quantifiziert werden.

Die offen operativen Verfahren der Prostataadenomenukleation in der transvesikalen Technik nach Harris-Hryntschak/Freyer, bzw. der transkapsulären Modifikation nach Millin, liefern die besten Langzeitergebnisse zur chirurgischen Behandlung der obstruierenden Prostatahyperplasie. Sie werden zunehmend durch minimalinvasive Techniken wie TUR-P oder Holmium-Laser-Enukleation ersetzt und kommen nur noch selten und bei Vorliegen der obengenannten Indikationen zum Einsatz. Bei geringerer Morbidität zeigt einzig die Holmium-Enukleation der Prostatahyperplasie im Hinblick auf Verbesserung von Uroflow und Restharn vergleichbare Ergebnisse. Die Wahl des operativen Verfahrens (TUR-P, Holmium-Enukleation, offene Operation) orientiert sich an der Erfahrung des Operateurs, Patientenwunsch und der vorhandenen technischen Ausstattung.