German Diagnosis Related Groups (G-DRG):Sozialmedizinische Begutachtungsergebnisse bei akuten zerebrovaskulären Erkrankungen

Zusammenfassung

Akute zerebrovaskuläre Erkrankungen sind die häufigste Ursache dauerhafter Behinderung und in Industrieländern die teuersten Krankheiten überhaupt. Vor diesem Hintergrund wurden alle beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) Berlin-Brandenburg erstellten sozialmedizinischen Gutachten (n=7 227, 94,15% Erstgutachten, 5,85% Folgegutachten) mit der Fragestellung nach der korrekten G-DRG-Kodierung bei akuten zerebrovaskulären Erkrankungen im Längsschnittvergleich der Jahre 2005–2008 mittels deskriptiver Statistik ausgewertet. Änderungen der Major Diagnostic Category (MDC) erfolgten in 4,35% der Erst- und 2,84% der Folgegutachten, Basis-DRG-Änderungen ohne MDC-Änderung in 10,41% der Erst- und 14,42% der Folgegutachten, Schweregradstufenänderungen innerhalb einer Basis-DRG in 25,81% der Erst- und 24,82% der Folgegutachten. Keine Änderung des Effektivgewichtes erfolgte in 59,44% der Erst- und in 57,92% der Folgegutachten. In 1,29% der Erst- und 1,89% der Folgegutachten war das vom Krankenhaus angegebene Effektivgewicht kleiner als das vom MDK ermittelte Effektivgewicht. In 39,27% der Erst- und in 40,19% der Folgegutachten war das vom Krankenhaus angegebene Effektivgewicht größer als das vom MDK ermittelte Effektivgewicht. Der Längsschnittvergleich der Aufnahmejahre 2005–2008 zeigte eine Zunahme der Anzahl der Schweregradstufenänderungen innerhalb einer Basis-DRG und der Anzahl der Fälle, bei denen das Kostengewicht des Krankenhauses größer als das vom MDK ermittelte war sowie eine Abnahme der MDC-Änderungen, der Basis-DRG-Änderungen ohne MDC-Änderung und derjenigen Fälle, bei denen das Kostengewicht nach Begutachtung unverändert blieb. Die Ergebnisse weisen sowohl auf Lerneffekte hinsichtlich einer korrekten Kodierung als auch auf ein weiteres Verbesserungspotenzial der Kodierqualität nach Krankenhausbehandlung akuter zerebrovaskulärer Erkrankungen hin.

Abstract

Acute cerebrovascular diseases are the most common cause for permanent disability and the most expensive diseases in industrialised countries. Therefore, all sociomedical DRG expertises (n=7 227, 94.15% initial expertises, 5.85% subsequent expertises) of the Medical Services of the German Statutory Sickness Insurance (MDK) Berlin-Brandenburg in the years 2005–2008 concerning correct G-DRG coding in acute cerebrovascular diseases were evaluated using descriptive statistics. Changes of major diagnostic category (MDC) were done in 4.35% of initial and in 2.84% of subsequent expertises, G-DRG changes without MDC change in 10.41% of initial and 14.42% of subsequent expertises, changes of severity code within one G-DRG in 25.81% of initial and 24.82% of subsequent expertises. No change of cost weight was seen in 59.44% of initial and 57.92% of subsequent expertises. In 1.29% of initial and 1.89% of subsequent expertises, the cost weight given by the hospital was lower than the cost weight determined by MDK. In 39.27% of initial and in 40.19% of subsequent expertises the cost weight given by the hospital was higher than the cost weight determined by MDK. Longitudinal comparisons of the years 2005–2008 showed an increase of changes of severity codes and of the cases with cost weight given by the hospital being higher than the cost weight determined by MDK. A decrease was seen in MDC changes, in G-DRG changes without MDC change and of cases with unchanged cost weights. The results point at learning effects considering the right coding as well as at the existence of further room for improvement concerning the quality of coding after hospital treatment of acute cerebrovascular diseases.

Schlüsselwörter

German Diagnosis Related Groups (G-DRG) - Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK) - sozialmedizinische Gutachten - zerebrovaskuläre Erkrankungen

Key words

cerebrovascular diseases - German Diagnosis Related Groups (G-DRG) - Medical Services of the German Statutory Sickness Insurance (MDK) - sociomedical expertises

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