Aktuelle Rheumatologie 2009; 34(6): 370-374
DOI: 10.1055/s-0029-1237726
Übersichtsarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluss der zirkadianen Rhythmik auf rheumatologische Erkrankungen

The Circadian Rhythm in Rheumatic DiseasesG. Pongratz1 , F. Buttgereit2 , R. H. Straub1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Labor für experimentelle Rheumatologie und Neuroimmunologie, Regensburg
  • 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, CharitéCentrum Innere Medizin und Dermatologie, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie, Berlin
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Publikationsverlauf

eingereicht: 30.07.2009

akzeptiert: 06.08.2009

Publikationsdatum:
21. Dezember 2009 (online)

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Zusammenfassung

Der Ausdruck „zirkadianer Rhythmus” bezieht sich auf die Beobachtung, dass viele biologische Prozesse im Körper einem periodischen 24-Stunden Zyklus unterliegen. Bei rheumatischen Erkrankungen, wie z. B. der rheumatoiden Arthritis, korrelieren die täglichen Hochs und Tiefs der Zytokinspiegel mit den wohl bekannten tageszeitlichen Schwankungen von Symptomen, wie Morgensteifigkeit und Schmerz. Diese Übersichtsarbeit gibt einen kurzen Überblick über zirkadiane Rhythmen generell und im Speziellen bei rheumatischen Erkrankungen, wie der rheumatoiden Arthritis. Es wird die Hypothese vorgestellt, dass die klinische Wirksamkeit anti-inflammatorischer Behandlungen vom Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme abhängt. Die Bedeutung dieser Hypothese für den klinischen Alltag wird im Detail erläutert. Zusammenfassend wird hierbei aufgezeigt, dass die Wirksamkeit von anti-entzündlichen Medikamenten, wie z. B. Glukokortikoiden, durch eine Freisetzung um 2.00 Uhr morgens im Vergleich zur Einnahme am Abend zuvor, deutlich gesteigert werden kann.

Abstract

“Circadian rhythm” refers to the periodic 24-h cycle that underlies many biological processes. In rheumatic disease, e. g., rheumatoid arthritis, circadian ups and downs of cytokine levels strongly correlate with daily fluctuations of symptoms, like morning stiffness or pain. This review gives a short overview regarding circadian rhythms in general and in the context of rheumatic disease, like rheumatoid arthritis. The hypothesis is introduced that clinical efficacy of anti-inflammatory treatment for rheumatoid arthritis is dependent on the time of the day when the medication is used. Clinical implications of this hypothesis are discussed in detail. In summary, it is shown that the anti-inflammatory potential is increased when anti-inflammatory drugs, like glucocorticoids, are released about 2.00 in the morning and not the evening before.

Literatur

Korrespondenzadresse

Prof. R. H. Straub

Universitätsklinikum

Regensburg

Klinik und Poliklinik für Innere

Medizin I

Labor für experimentelle

Rheumatologie und Neuroimmunologie

Regensburg

Germany

eMail: rainer.straub@klinik.uni-regensburg.de