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DOI: 10.1055/s-0029-1238263
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Bildgebende Diagnostik von Orbitatumoren
Imaging of Orbital TumorsPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
30. September 2009 (online)
Die Mehrheit der intraorbitären Tumoren sind benigne, nur etwa 1 Drittel maligne (Shields JA, Shields CL, Scartozzi R. Ophthalmology 2004; 111: 997-1008). Meist lässt sich durch die Lokalisation, die makroskopische Gewebecharakteristik und die klinische Präsentation des Patienten die Differenzialdiagnose orbitaler Läsionen deutlich eingrenzen. Insofern ist die Schnittbildgebung entscheidend für das weitere Vorgehen.
Die Computertomografie eignet sich insbesondere zur Darstellung von Knochen und Verkalkungsstrukturen, wie sie bei Osteosarkomen (Abb. [1]), Chondrosarkomen und Meningeomen zu finden sind. MR-tomografisch ist aufgrund der stärkeren Weichteilkontraste eine deutlich bessere Gewebecharakterisierung möglich.
Abb. 1 Verkalkte Metastastase eines Osteosarkoms (Pfeil). Axiale KM-verstärkte CT der Orbita. Eine Osteosarkomfilia lässt sich rechts intrakonal nachweisen. Die Tumorverkalkung ist suggestiv für eine Osteosarkommetastase.
Die Kenntnis der Prädilektionsstellen und Ausbreitungsmuster der verschiedenen Läsionen ist von großer Bedeutung. Gliome und Meningeome wachsen häufig in der Nervenscheide des N. opticus und können sich perineural nach intra- oder extrakraniell ausbreiten. Bei Raumforderungen im Bereich der Glandula lacrimalis ist weniger an eine Metastasierung als vielmehr an einen Lymphombefall zu denken. Infektionen können ausgehend von den benachbarten Nasennebenhöhlen oder hämatogen aus dem Sinus cavernosus und dem periorbitalen Weichteilgewebe die Orbita infiltrieren und sollten deswegen primär ausgeschlossen werden.