Rofo 2009; 181(10): 928
DOI: 10.1055/s-0029-1238264
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Carotis-Angiografie - Time-Resolved-MRT mit weniger Kontrastmittel möglich

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Publikationsdatum:
02. Oktober 2009 (online)

 

Patienten mit Niereninsuffizienz droht bei Gadoliniumgabe die Gefahr einer systemischen nephrogenen Fibrose. Offensichtlich spielt dabei die kumulative Kontrastmitteldosis eine Rolle, weswegen Dosisreduktionen bedeutsam sind. Lohan et al. untersuchten nun, ob sich dies bei der MRT-Angiografie ohne Informationsverlust realisieren lässt. Invest Radiol 2009; 44: 207-217

Die Autoren schlossen in ihre Studie 100 konsekutive Patienten im Durchschnittsalter von 56,6 Jahren ein, die sich aufgrund vermuteter Stenosen in der Carotis-Vertebralis-Strombahn einer MRT-Angiografie unterzogen. Die Patienten erhielten neben einem hochauflösenden Kontrast-MRT in Standardtechnik ein Time-Resolved-MRT mit Ultra-Niedrigdosis-Kontrast. Hierzu wurden sie randomisiert auf 2 Gruppen verteilt mit Kontrastmittelmengen von 1,5 ml (Gruppe A) bzw. 3,0 ml (Gruppe B). Anschließend begutachteten 2 verblindete Radiologen die Aufnahmen und beurteilten die Vergleichbarkeit der Ergebnisse. In der Gruppe A erwiesen sich die Time-Resolved-Aufnahmen denen in Standardtechnik im Hinblick auf die Bildqualität als signifikant unterlegen. In Gruppe B war die Bildqualität dagegen mit beiden Methoden vergleichbar. Auf dem Boden einer Einteilung des Stromgebiets in 21 Segmente konnten die Autoren in den Time-Resolved-Aufnahmen in der Gruppe A mehr Segmente mit insuffizienter Durchblutung identifizieren als in Gruppe B. Artefakte waren in beiden Gruppen ähnlich verteilt mit einer vergleichbaren Reduktion in den Time-Resolved-Aufnahmen. Diese hatten sowohl in Gruppe A als auch in Gruppe B eine hohe Spezifität, einen hohen negativen Vorhersagewert und eine hohe Genauigkeit mit Werten über 97 %.