Rofo 2009; 181(10): 930
DOI: 10.1055/s-0029-1238269
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Kardio-MRT - Unerwartete Befunde bei älteren Marathonläufern

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Publikationsdatum:
02. Oktober 2009 (online)

 

Mäßige körperliche Aktivität gilt als gesundheitsförderlich, wogegen übermäßiger Sport das Risiko eines plötzlichen Herztodes erhöht. Dies betrifft vor allem Marathonläufer im Alter von über 50 Jahren. Breuckmann et al. untersuchten solche Personen mittels Kardio-MRT. Radiology 2009; 251: 50-57

An der Studie beteiligten sich 102 angeblich gesunde Männer mit einem Durchschnittsalter von 57 Jahren (50-72 Jahre), die während der zurückliegenden 3 Jahre mindestens 5 Marathonläufe absolviert hatten. Ihnen stellten die Autoren ebenso viele angepasste freiwillige Kontrollen (Durchschnittsalter: 57 Jahre; 51-72 Jahre) gegenüber, die keinen Ausdauersport betrieben und bei denen keine Herz-Kreislauferkrankungen bekannt waren. Alle Studienteilnehmer unterzogen sich einem kardialen MRT nach Gabe eines gadoliniumhaltigen Kontrastmittels. Die Autoren achteten dabei auf die Verteilung des Late Gadolinium Enhancement (LGE), das sie je nach Lokalisation als KHK-typisch (vorwiegend subendokardiale Regionen) oder nicht KHK-typisch (vorwiegend ungleichmäßige mittmyokardiale Verteilung) unterschieden. Die Nachbeobachtungsperiode erstreckte sich im Mittel über 21 Monate.

Von den 102 Marathonläufern fand sich bei 5 ein KHK-typisches Verteilungsmuster des LGE und bei 7 ein nicht KHK-typisches. Dabei war die KHK-typische Verteilung häufiger im Strömungsgebiet des Ramus interventricularis anterior der linken Koronararterie lokalisiert als die nicht KHK-typische. Bei den Kontrollen hatten 4 Teilnehmer ein LGE (beide Verteilungsmuster bei je 2 Personen). Die ereignisfreie Überlebensrate war bei Ausdauersportlern mit myokardialem LGE niedriger als bei denen ohne myokardiales LGE (koronare Ereignisse bei 3 Läufern mit LGE und bei 1 Läufer ohne LGE).